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Ein bisschen wunderlich stellt man sich das schon vor: wenn Zauberbücher und dämonologische Schriften zu historischen Dokumenten werden. Schuld sind Dr. Faustus und Johann Wolfgang von Goethe, der solch obskure Quellen für seine Dichtung benutzte. Sie werden jetzt vom Frankfurter Goethe-Museum zusammen mit vielen anderen Raritäten, die die Entstehung des „Faust“-Stoffes belegen, nach Japan geschickt. Das ist Teil des Deutschland-Jahres in Japan in der Kaiserstadt Kioto und danach in Tokio. Zu den wertvollsten Exponaten gehören zwei eigenhändige Textnotizen Goethes, eine von ihm gezeichnete Hexenszene und die Erstausgaben der Dichtung. Der „Faust“ zählt in Japan zu den bekanntesten deutschen Kulturgütern. Finanziert wird die rund 70.000 Euro teure Schau von der hessischen Landesregierung. Die Japaner steuern einen 200 Seiten starken Katalog bei.
Goethe (1749–1832) hatte in seiner Heimatstadt Frankfurt den „Faust“-Stoff im Puppenspiel und wohl auch im Volksbuch kennen gelernt. In vier Schaffensperioden verwandelte der Dichter die abenteuerliche Geschichte in eines der bekanntesten Werke der Weltliteratur.
In diesen Lichtspielhäusern kennt man hoffentlich anderes als weiße, mittelalterliche, heterosexuelle Kinohelden: Die Hamburger Kulturbehörde hat das Programm von acht Kinos mit insgesamt 60.000 Euro prämiert. Das Abaton-Kino und die Zeise Kinos erhalten je 18.000 Euro für ein „herausragendes und anspruchsvolles“ Programmprofil. Das 3001 Kino als „Ort der Begegnung“ erhält 10.000 Euro. Über Prämien von 5.000 und 4.000 Euro können sich das Magazin Filmkunsttheater und das Alabama Kino freuen. Außerdem wurden das Koralle und das Blankeneser Kino sowie das Elbe Filmtheater ausgezeichnet.
Mit dem Klick zur Bedeutungsfülle: In seiner aktuellen Ausgabe präsentiert „bücher – Das unabhängige Magazin zum Lesen“ einen Kanon der 50 wichtigsten Autoren deutschsprachiger Belletristik. An erster Stelle steht Heinrich Heine, gefolgt von Friedrich Schiller und Karl May. Der erste noch lebende Autor ist Günter Grass auf Platz 15. „Wir wollten keinen Kanon der Kritiker, sondern einen der Leser, den ersten echten, weil empirischen Kanon“, behauptet der Chefredakteur Christian Jürgens. Deshalb trug die Redaktion die Namen von 1.000 Autoren deutschsprachiger Belletristik zusammen und ließ dann die Suchmaschinen Google, Yahoo und MSN im deutschsprachigen Web arbeiten. Je mehr Treffer ein Autor erhielt, desto höher steht er auf der Liste. So wird Masse zum Kriterium von Bedeutung.