unterm strich: Vorwärts zur Inklusion, zurück zur Heimat
Gleichberechtigt auf der Bühne, gleichberechtigt im Publikum: Das ist die Idee des ersten bundesweiten Fachkongresses zum Thema „Inklusion und Popmusik“ am kommenden Wochenende (13. bis 15. Oktober) in Berlin. Ziel des Vereins Handiclapped-Kultur Barrierefrei, der zur Veranstaltung einlädt: Die gemeinsame Teilnahme von Menschen mit oder ohne Behinderung an Kultur-Events soll vorangetrieben werden. Denn Live-Konzerte etwa sind meistens nicht barrierefrei, weshalb beeinträchtigte Musik-Fans von einem Besuch absehen. Neben den entsprechenden Rahmenbedingungen soll aber auch die Musik einen Beitrag für eine gleichberechtigte Kulturveranstaltung leisten: So treten am Freitag beim Konzert „Inklusion rockt!“ die Hamburger Handiclapped Band (Rock) und die Mischa Gohlke Band (Rock/Blues) auf. HipHop gibt es dagegen von Cris Colombo und den Spätipoeten. Am Samstag darauf geht es mit einem breiten Workshopangebot weiter: Wie entsteht ein HipHop-Song? Welchen Einfluss hat Musik auf Politik? Diese und weitere Fragen sollen diskutiert werden.
Bei den Grünen war es zuletzt noch ein Streitthema. Auf dem Buchmarkt sieht es anders aus. Dort boomt die Heimat, wie Verlage bestätigen. Besonders die Landliebe feiert aktuell ein Comeback, wie der Absatz von Werken zu regionaler Kultur oder zum Thema Wandern zeigt. Hoch im Kurs stehen nach der letztjährigen Titelflut weiterhin auch Regionalkrimis. Ermittlungen von Provinzkommissaren in den Alpen oder in Ostfriesland werden in Millionenauflage herausgebracht und auch auf der aktuellen Buchmesse in Frankfurt zahlreich vorgestellt. Manchmal denkt man, dass sind mehr Leser als eine Region an Einwohnern hat.
Ein anderer Verkaufsrenner war in diesem Jahr eine neu aufgelegte Lutherbibel. 460.000 Exemplare sind bis Oktober verkauft worden, dem Luther-Gedenk-Jahr sei Dank. Am beliebtesten war mit mehr als 150.000 verkauften Exemplaren die Jubiläumsausgabe, die mit farbigen Sonderseiten über Martin Luther als Reformator und Übersetzer ausgestattet ist.
Eine neue Bestenliste für Sachbücher soll herausgegeben werden. Die 30-köpfige Jury mit Kritikern von Deutschlandfunk Kultur, dem ZDF und der Wochenzeitung Die Zeit werde monatlich zehn herausragende Bücher empfehlen und diese in den eigenen Medien vorstellen, teilten die beteiligten Medienhäuser mit. Heute will die Jury auf der Frankfurter Buchmesse ihr Konzept im Detail vorstellen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen