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Nachlese zum Korea-Schwerpunkt: „In der Musik können Süd- und Nordkorea gemeinsam singen, aber in der Literatur gibt es immer ideologische Dinge“, sagte der in seiner Heimat bekannte 63-jährige Schriftsteller Kim Won Il am Rande der Sonntag zu Ende gegangenen Frankfurter Buchmesse. Insofern erfordere der Ausbau des Dialogs zwischen beiden koreanischen Staaten noch viel Geduld. Angesichts der ideologischen Spannungen wäre es vielleicht auch schwierig gewesen, gemeinsame Veranstaltungen auf der Buchmesse zustande zu bringen, sagte Kim. Nordkorea hatte eine Einladung der Buchmesse-Veranstalter ausgeschlagen. Kim nannte vor allem die bestehenden ideologischen Gräben zwischen beiden koreanischen Staaten als Grund dafür, warum es bisher noch zu keinem dauerhaften Dialog mit den nordkoreanischen Autoren gekommen ist. „Ein Dialog wird möglich, wenn sich Süd- und Nordkorea auch psychologisch annähern“, sagte Kim. Wie seine Schriftstellerkollegen in Südkorea seien auch die nordkoreanischen Autoren an einem Dialog interessiert. Sie hätten jedoch bisher nicht die Erlaubnis der Führung in Pjöngjang dazu erhalten. Kim erinnerte an das erste innerkoreanische Autorentreffen seit 60 Jahren im Sommer dieses Jahres. Doch eine Initiative reiche noch nicht aus, miteinander zu harmonieren.