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Archiv-Artikel

unterm strich

Fünf Gemälde des österreichischen Jugendstilmalers Gustav Klimt, die als NS-Raubkunst kürzlich von Österreich an die Erbin der ursprünglichen Besitzer zurückgegeben wurden, sind jetzt in Los Angeles zu sehen. „Mit dieser Ausstellung geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagte die 90-jährige Erbin Maria Altman der Zeitung Los Angeles Daily News. Sie wolle sich mit der Ausstellung bei ihrer zweiten Heimatstadt Los Angeles für die Aufnahme nach der Flucht vor den Nazis bedanken, schrieb die Zeitung am Mittwoch. Altman ist die Nichte der ursprünglichen Besitzer. Sie hatte acht Jahre um die Gemälde, die in Wien im Schloss Belvedere hingen, gekämpft und war bis vor den Supreme Court der USA gezogen.

Steht dem Verlag Kiepenheuer & Witsch eine Generationsdebatte ins Haus? Alte Kämpen verlassen den Verlag, weil sie sich in dessen eigenen Publikationen falsch belichtet sehen. So erklärte der Schriftsteller Wolf Biermann seinen Verlagswechsel nach mehr als 30 Jahren nicht nur mit „Groll über drei flottflapsige Seiten“ in dem bei Kiepenheuer erschienenen Buch „Lichtjahre – Eine kurze Geschichte der deutschen Literatur nach 1945“ des Kritikers Volker Weidermann (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung), sondern auch mit Mangel an verlegerischer Sorgfalt.

Biermann verwies auf sachliche Fehler in Weidermanns Text: „Ich war nie Mitglied der KPD und habe mich auch nicht erst nach dem Zusammenbruch der DDR von der Utopie des Kommunismus abgewandt, sondern Anfang der 80er Jahre“, betonte Biermann. „Vor solchen faktischen Fehlern hätte der Verlag Herrn Weidermann bewahren müssen.“ Der Verlag werde die nächste Auflage korrigieren, sagte Biermann und eine Verlagssprecherin bestätigte dies.