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Der Fotograf Thomas Eller bekommt am Sonntag den Käthe-Kollwitz-Preis der Berliner Akademie der Künste. Der in New York und Berlin lebende Fotograf wird für seine Rauminstallationen geehrt, die der Fotografie neue, grenzüberschreitende Qualitäten erschlossen, wie die Jury urteilte. Der 1964 in Coburg geborene Eller befrage in seinen Bildern die Wirklichkeit, ihr Abbild und die Realität des Kunstwerks. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert. Nach der Preisverleihung eröffnet in der Akademie der Künste eine Ausstellung mit Ellers Werken.
Der österreichische Schauspieler und Regisseur Klaus Maria Brandauer wird mit der deutsch-niederländischen Martin-Buber-Plakette ausgezeichnet. Brandauer werde vor allem für sein Engagement für die Universität Tel Aviv geehrt, teilte das binationale Preis-Komitee am Freitag im niederländischen Kerkrade bei Aachen mit. Der Festakt sei im November geplant.
Das Amerika Haus, eine wichtige Adresse der West-Berliner Geschichte, schließt. Die US-Botschaft hat den Mietvertrag des Kulturzentrums bei der Stadt gekündigt. Die Mitarbeiter ziehen in den kommenden Wochen in den Anbau eines Gebäudekomplexes der Botschaft in Dahlem. Am Brandenburger Tor wird derzeit am historischen Standort ein großer Botschaftsneubau errichtet, der bis Ende 2007 fertig sein soll. Im Rahmen des Umzugs wird das Amerika Haus dann geschlossen. Vor dem Amerika Haus in der Hardenbergstraße am Bahnhof Zoo lieferten sich einst Demonstranten, die gegen den Vietnamkrieg protestierten, viele Schlachten mit der Polizei, mit Tränengas und Wasserwerfern. Auch zum Golfkrieg in den Neunzigerjahren gab es vor dem Haus Demonstrationen.
Das Kulturzentrum begann nach dem Zweiten Weltkrieg als Lesestube in der Kleiststraße, wechselte später an den Nollendorfplatz und zog 1957 in den modernen Bau in der Hardenbergstraße, der eigens mit Mitteln aus dem Marshallplans gebaut wurde. Das Amerika Haus hatte als kulturpolitische Aufgabe, die Bürger nach dem Ende des Nationalsozialismus mit Informationen zu versorgen, und verstand sich als Ort des Dialogs. Der Mietvertrag endet am 30. September.