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Archiv-Artikel

unterm strich

Das ehemalige KGB-Gefängnis in Potsdam soll zu einer nationalen Gedenkstätte ausgebaut werden. Der Förderantrag beim Bund in Höhe von mehr als einer Million Euro habe gute Aussichten, bewilligt zu werden, sagte Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) am Sonntag nach einem Besuch. In dem heutigen Haus des Evangelisch-Kirchlichen Hilfsvereins wurde zugleich die Besuchersaison für die Dauerausstellung „Von Potsdam nach Workuta“ eröffnet, die das Schicksal deutscher und russischer Häftlinge des sowjetischen Geheimdienstes zeigt.

Der indonesische Schriftsteller Pramoedya Ananta Toer ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren gestorben. Zuvor war er in einem Krankenhaus wegen Komplikationen aufgrund seiner Herzkrankheit und Diabetes behandelt worden war. Der am 6. Februar 1925 als Sohn eines Reisbauern in Java geborene Pramoedya wurde 1947 erstmals von der damaligen niederländischen Kolonialmacht wegen einer „antikolonialistischen Haltung“ inhaftiert. Nach der Unabhängigkeit war er einer der erbittertsten Kritiker autoritärer Regime; allein unter Präsident Suharto saß er 14 Jahre im Gefängnis, ohne dass er vor Gericht gestellt wurde.

Den Kampf gegen die niederländische Kolonialmacht schilderte er in den vier „Buru“-Romanen, seine dafür auf Papierschnipsel geschriebenen Manuskripte wurden ins Ausland geschmuggelt und veröffentlicht. In Indonesien wurden seine Werke – 34 Bücher und Essays – lange Zeit zensiert. Seit 2000 schrieb der mehrmals für den Literaturnobelpreis vorgeschlagene Pramoedya wegen seiner schlechten Gesundheit keine eigenen Bücher mehr, arbeitete aber mit einer seiner Töchter an einer Enzyklopädie Indonesiens.