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Archiv-Artikel

unterm strich

Wenigstens gibt es nach der traurigen Todesnachricht vom Freitag nun keinen Streit. Den umfangreichen Nachlass des Schriftstellers Robert Gernhardt teilen sich seine Heimatstadt Frankfurt und das Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Während mehr als 1.000 Zeichnungen in Frankfurt bleiben, geht der gesamte literarische Nachlass nach Marbach. Dies bestätigte gestern Achim Frenz, der Leiter des Museums für Komische Kunst in Frankfurt. Der Nachlass beim Deutschen Literaturarchiv Marbach umfasst Manuskripte, Notate, Korrespondenzen sowie umfangreiche Tagebücher in Gestalt von 1.200 Schreib- und Zeichenheften („Brunnen“-Hefte). Neben Gedichtentwürfen und Skizzen enthalten sie nach Angaben des Archivs Gernhardts satirische Kommentare zur bundesrepublikanischen Kulturgeschichte der vergangenen 30 Jahre. Die Stadt Frankfurt hatte sich im Mai dieses Jahres rund 1.200 Originalzeichnungen Gerhardts gesichert, die er für Zeitschriften wie die Titanic oder für Bücher anfertigte. Insgesamt hat Frankfurt rund 7.000 Originalarbeiten der Neuen Frankfurter Schule gekauft. Dazu gehören neben Gernhardt noch F. W. Bernstein, Hans Traxler und der im Jahr 2004 gestorbene Chlodwig Poth. Zum Bestand hinzukommen sollen noch rund 4.000 Arbeiten des im vergangenen Jahr gestorbenen Zeichners F. K. Waechter. Die Grafiken sollen zum Grundstock für ein eigenständiges Museum für Komische Kunst in Frankfurt werden.

Der Große Preis des 28. Internationalen Moskauer Filmfestes ist am Sonntag an die schwedische Produktion „Über Sara“ vergeben worden. Der aus Uganda stammende Regisseur Othman Karim schildert in seinem Debütfilm die Wünsche und Träume einer jungen Frau (gespielt von Linda Zilliacus) und deren Probleme beim Erwachsenwerden. Bester Hauptdarsteller wurde Jens Harzer im deutschen Film „Der Lebensversicherer“ von Regisseur Bülent Akinci. Für die beste Regie wurde der Franzose Bertrand Blier im Film „Wie sehr liebst du mich?“ mit Monica Bellucci und Gerard Depardieu ausgezeichnet. Den Preis als beste Hauptdarstellerin erhielt Julie Walters in dem britischen Streifen „Driving Lessons“.