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Archiv-Artikel

unterm strich

Die italienische Regierung fordert seit Monaten vom Getty-Museum in Los Angeles die Rückgabe von 46 Ausgrabungsschätzen. Das Museum geht nun auf die italienischen Ansprüche in 26 der 46 Fälle ein. Der Streit um die weiteren 20 Werke bleibt bestehen. Zu den Rückgaben gehört eines der Prachtstücke des Museums, eine 2.500 Jahre alte Aphrodite-Statue, die aus einem griechischen Tempel in Morgantina auf Sizilien stammt. Die Statue und andere Werke wurden illegal ausgegraben und in den 1980er-Jahren ohne Genehmigung aus Italien ausgeführt.

Im Mittelpunkt des Disputs steht allerdings eine Bronze-Statue eines jungen griechischen Athleten, die das Museum „Getty Bronze“ nennt. Es beansprucht die Statue für sich und will sie unbedingt behalten. In einem Schreiben an die italienische Regierung erklärt das Museum, allein das Exportverfahren rechtfertige keine Rückgabe. Die Athletenstatue wurde einst von einem italienischen Fischer in internationalen Gewässern gefunden. Sie verschwand auf dubiosem Weg und tauchte dann im Getty-Museum in Los Angeles wieder auf.

Wegen illegalen Handels läuft bereits seit Herbst letzten Jahres ein spektakulärer Prozess in Rom gegen fünf Kunsthändler, darunter Marion True, die ehemalige Kuratorin des Getty-Museums.

Der Intendant der Komischen Oper, Andreas Homoki, lehnt das Reformkonzept des zurückgetretenen Chefs der Berliner Opernstiftung, Michael Schindhelm, grundsätzlich ab. In der Berliner Zeitung plädierte er für die Abschaffung der Stiftung und gleichzeitig für eine Übernahme der Staatsoper durch den Bund. In der Berliner Morgenpost spricht sich Homoki auch gegen die Neujustierung der Opernstiftung aus. Es störe ihn, „dass die geschäftsführenden Direktoren de facto entmachtet, der Vorstand de facto verkleinert werden soll“. Er sehe die Gefahr, dass der jetzige Generaldirektor in einer Weise gestärkt wird, dass er wie ein Generalintendant in die Häuser hineinregiert. Homoki reagierte damit als erster der drei Berliner Intendanten auf Vorschläge Schindhelms, wonach die Deutsche Oper aus Einsparungsvorhaben des Senats in einen so genannten Semi-Stagione-Betrieb überführt werden soll.