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Gefeiert wird der 200. Geburtstag eines der Öffentlichkeit weitgehend unbekannten, dennoch verdienstvollen Preußen. Ferdinand von Quast (1807–1877) nämlich war ein unerschütterlicher Idealist, als er vor rund 150 Jahren loszog, um alle preußischen Denkmale zu erfassen. Das Leben und Wirken dieses ersten staatlich berufenen Konservators in deutschen Landen, der 1807 in Radensleben bei Neuruppin geboren wurde, ist bis heute weitgehend unbekannt. „Dabei sieht sich die heutige Denkmalpflege in der Tradition seines Wirkens“, betont der brandenburgische Landeskonservator Detlef Karg. Auf den Schinkel-Schüler gehen wichtige Grundzüge der Katalogisierung und Bewahrung bedeutsamer Bauwerke zurück.
Der 1843 ins Amt des ersten Konservators der Kunstdenkmäler von Preußen bestellte von Quast war in der damaligen Zeit einer der Ersten, der sich für die Erhaltung authentischer Zeugnisse einsetzte. „Das heißt, dass er die Geschichte der Bauwerke mit den Spuren verschiedener Epochen erlebbar werden lassen wollte.“ Damals galt laut Karg nur das Mittelalter als bewahrenswert, und bei der Sanierung von Bauwerken war man zuallererst bemüht, ebendiese Epoche wieder zu rekonstruieren. „Von Quast handelte dagegen nach dem bis heute geltenden Motto: das authentische Zeugnis der Geschichte zu erhalten.“
Umgebaut, um authentische Spuren zu legen? Jedenfalls wird die Städtische Münchner Galerie im Lenbachhaus ab März 2009 wegen Umbaus für zwei Jahre geschlossen. Der Kostenrahmen beträgt 52 Millionen Euro, davon will 2,5 Millionen der Förderverein beisteuern. Umbauen wird der britische Architekt Sir Norman Foster. „Wir wollen ein neues Museum“, sagt Museumschef Helmut Friedel. Ja, warum nicht?