unterm strich :
Mutter Teresa hegte Zweifel an der Existenz Gottes und der Existenz Jesu Christi! Nach Ansicht von hohen Kardinälen ist das aber keineswegs ein Hindernis für eine mögliche Heiligsprechung der Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin, berichtete La Repubblica am Sonntag. Die Kirche kenne „Momente der Zweifel“ auch bei Heiligen, sagte der spanische Kurienkardinal Julián Herranz der Zeitung. „Solche Augenblicke der Krise sind normal und ganz in der Tradition“, glaubt Herranz, der es wissen muss: Er hat bereits bei dem einen und anderen Heiligsprechungsprozess mitgewirkt. Das Time Magazine hatte vergangene Woche mehrere Briefe der 1997 gestorbenen katholischen Ordensfrau veröffentlicht. Darin berichtete sie von „Dunkelheit“, „Einsamkeit“ und „Qual“. Ihr Lächeln, schrieb Teresa, sei „eine Maske“, „ein Mantel, der alles verdeckt“. Teresa hatte also womöglich gute Gründe, als sie darum bat, nach ihrem Tod ihre Korrespondenz zu vernichten. Doch die Kirche gewährte diesen Wunsch nicht: Gesagt ist gesagt. Wie lange der Prozess der Heiligsprechung dauert, ist derzeit noch unklar.
Der Prozess der Fertigstellung des neuen Fensters im Kölner Dom wiederum wurde am Samstag mit einem Festgottesdienst besiegelt. Das Werk Gerhard Richters im südlichen Querhausfenster ersetzt ein blassgraues Fenster aus der Nachkriegszeit, das dem Vernehmen nach bei tief stehender Sonne als zu hell empfunden wurde. Das vorher dort befindliche Fenster war im Krieg zu Bruch gegangen. Die Kosten für die etwa zwei Jahre dauernde Herstellung des Domfensters in Höhe von knapp 400.000 Euro wurden durch Spenden aufgebracht. Richter hat auf ein Honorar für sein religiöses Pixelbild verzichtet. Sein Werk besteht aus insgesamt 11.500 Quadraten aus mundgeblasenem Echtantikglas in 72 Farbtönen. Die Farbpixel wurden mit Hilfe computergesteuerter Verfahren über die Fläche verteilt und danach vom Künstler durch Spiegelungen und Wiederholungen neu geordnet: Denn die Kunst würfelt nicht!