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Archiv-Artikel

unterm strich

Bundeskanzlerin prêt-à-porter: Angela Merkel hat sich als Modekritikerin hervorgetan. Wie die Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie erst gestern vermeldete, lobte sie beim Rundgang durch die Ausstellung „Innovationen in Deutschland“ im Kanzleramt am Sonntag die junge Erfurter Designerin Bianca Koczan. „Sehr, sehr gut“, befand Merkel das geförderte Talent. Sie danke ihr für die gute Arbeit. Bianca Koczans Kollektion „Bekleidungswerk“ thematisiert „Blaumänner als Tracht des sozialistischen Arbeitermilieus“.

Der Künstler Gerhard Richter hat sich gegen die Kritik des Kölner Erzbischofs an dem von ihm gestalteten Domfenster gewehrt. Für eine Moschee hätte er niemals gearbeitet, sagte Richter der Rheinischen Post. „Zum Islam habe ich gar keine Beziehung“, sagte Richter. Kardinal Meisner hatte das abstrakte Glasfenster als „eher in eine Moschee oder ein Gebetshaus passend“ kritisiert. Richter vertrat zwar die Auffassung, seine Gestaltung sei nicht katholisch. Aber auch wenn er im Domfenster den Zufall als überwältigende Macht darstelle und nicht als göttliche Vorsehung, befinde sich das Fenster dennoch im sakralen Rahmen am richtigen Platz. Kaspar König, Direktor des Museum Ludwig, bezeichnete Meisners Bewertung als „unqualifiziert“ und „kein Beitrag zur Kulturdiskussion“. Das Werk markiere im Dom die Moderne.