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Archiv-Artikel

unterm strich

Im Londoner Museum Tate Modern klafft seit Montag ein Riss: Mit der Installation „Shibboleth“ will die kolumbianische Künstlerin Doris Salcedo in der Turbinenhalle des Museums auf die Kluft zwischen weißen Europäern und dem Rest der Menschheit hinweisen. Der haarfeine Riss wird auf 167 Metern immer breiter und tiefer und schlängelt sich durch den Raum. Salcedo entwarf das Werk im Rahmen der Unilever Series, für die jedes Jahr ein Künstler für die Eingangshalle eine Skulptur kreiert. Im letzten Jahr hatte der Deutsche Carsten Höller eine Riesenrutsche in der Halle installiert.

Das Museumspersonal wird die Besucher vor der Absturzgefahr warnen. Die Künstlerin erklärte nicht, wie es ihr gelang, scheinbar den Betonboden aufzuspalten. Es sei keine optische Täuschung, betont Museumsdirektor Nicholas Serota, eventuell werde eine kleine „Narbe“ zurückbleiben.