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Bischof Wolfgang Huber hat auch gratuliert und Günter Grass für die Zukunft „eine gehörige Portion Unverzagtheit“ gewünscht. Mit „einzigartiger Wachheit“ habe Grass die deutsche Geschichte der vergangenen Jahrzehnte in dichterisches Werk umgesetzt, heißt es in dem Glückwunschschreiben des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), das am Montag veröffentlicht wurde. Grass’ politisches Engagement, sein Mut, Position zu beziehen, und seine Fähigkeit, Menschheits- und Gesellschaftsgeschichte als Geschichte von glaubwürdigen Figuren zu erzählen, hätten ihn oft beeindruckt, schreibt Huber.
Bundestagspräsident Norbert Lammert erklärte, das Werk des Nobelpreisträgers habe maßgeblich zur demokratischen Erinnerungskultur beigetragen. „Die Helden Ihrer Romane sind Teil unserer Identität: In ihnen leben die Erfahrungen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration“, hieß es in einem Glückwunschschreiben.
Und es kommt ja erst noch der offizielle Festakt mit Bundespräsident Köhler. Am 27. Oktober im Lübecker Theater werden auch Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sowie Angehörige und Freunde erwartet. Der Festakt ist ein Geschenk der Hansestadt Lübeck an Grass. Seit 2002 ist dort in einem ausgebauten alten Bürgerhaus auch das Günter-Grass-Haus als Forschungs-, Ausstellungs- und Veranstaltungsstätte eingerichtet. Wo und wann Günter Grass seinen Geburtstag im Kreis der Großfamilie – 8 Kinder, 17 Enkel – feiert, wird öffentlich nicht preisgegeben.