unterm strich :
Wagalaweia! Der Ehrenpräsident der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, Edgar Hilger, sieht die Wagner-Festspiele in großer Gefahr. „Wenn Bayreuth nicht bald einen neuen Festspielleiter bekommt, fürchte ich um diese Kulturinstitution von Weltrang“, sagte der 84-Jährige der Illustrierten Bunte im Vorfeld der Stiftungsratssitzung am 6. November. Da Wolfgang Wagner (88) die Festspiele seit einiger Zeit aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht mehr allein führe, sei die Voraussetzung für den Pachtvertrag mit dem Stiftungsrat der Bayreuther Festspiele erloschen. Die Festspiele seien nicht im Privatbesitz der Familie Wagner, erklärte der 84-Jährige, der drei Jahrzehnte lang Vorsitzender des Mäzenatenvereins war. Wolfgang Wagner habe zwar einen Vertrag auf Lebenszeit. Voraussetzung dafür sei aber seine uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit. Ein Stiftungsrat, der nicht genannt werden wollte, sagte der Illustrierten, Wolfgang Wagner müsse zu der Sitzung des Stiftungsrates erscheinen. „Kommt er nicht und lässt er sich krankheitshalber entschuldigen, werden wir uns das nicht gefallen lassen und ihn wieder und wieder vorladen.“ Das unwürdige Versteckspiel mit einem offensichtlich kranken Mann müsse aufhören.
Dafür braucht man sich um das Horrorfilmgenre zum Glück keine Sorgen zu machen. Die Metzelei „Saw IV“ wollen die Kinozuschauer in den USA weiterhin am allerliebsten sehen. Mit 32,1 Millionen Dollar (22,3 Millionen Euro) spielte sich der Gruselstreifen von Regisseur Darren Lynn Bousman nach vorläufigen Studioangaben erneut auf Platz eins der Kino-Charts in den USA. Seit der ersten Low-Budget-Produktion von „Saw“ 2004 brachte das Filmstudio Lionsgate jedes Jahr im Oktober kurz vor Halloween eine neue Folge heraus. Alle wurden zu Kinohits. In „Saw IV“ wird bei der Autopsie des Killers Jigsaw (Tobin Bell) eine Kassette in seinen Eingeweiden gefunden, die die Ermittler in eine erneute Falle lockt. Vielleicht hätte Schlingensief lieber da als in Bayreuth einsteigen sollen!
Und auch von der Kultursparte Jazz hört man Erfreuliches: Rund 3.000 Besucher sind zum 38. Deutschen Jazzfestival gekommen. Das an allen drei Tagen ausverkaufte Festival ging am Wochenende mit einer Hommage an den Filmkomponisten Nino Rota zu Ende. Die hr-Bigband unter Jörg Achim Keller hatte dafür als Solisten den sardischen Akkordeonisten Antonello Salis gewonnen. Rota wurde durch seine Musik für Fellini-Filme berühmt. Das nächste Deutsche Jazzfestival, das als älteste Veranstaltung dieser Art im Nachkriegsdeutschland gilt, findet vom 30. Oktober bis 1. November 2008 statt.