unterm strich:
Von den Beatles ist bekannt, dass sie, zwecks Ordensverleihung in den Buckingham-Palast eingeladen, sich vom höfischen Zeremoniell durch den Gebrauch weicher Drogen auf der Palasttoilette distanzierten. Was wohl erst auf den Klos los sein wird, wenn folgender Plan von Elizabeth II. Wirklichkeit werden sollte? Zu ihrem 50-jährigen Thronjubiläum überlegt die Queen nämlich, 2002 den Buckingham-Palast für Popkonzerte zu öffnen. Welche Bands auftreten sollen, ist noch Staatsgeheimnis. Aber die drei überlebenden Beatles sind im Gespräch, außerdem Cliff Richard, Shirley Bassey, Vera Lynn, Lonnie Donegan und andere. Na ja, so schlimm wird es auf den Klos also auch nicht werden. Kann höchstens sein, dass die Thronnachfolger-Generation sich dort aufgrund großer Langeweile trifft. Vielleicht klappern sie dort ja mit ihren Juwelen.
Gregory Corso, Lyriker, Mitglied der amerikanischen Beat-Generation, ist gestorben. Er galt als nicht so politisch wie Allen Ginsberg und nicht so charismatisch wie Jack Kerouac, aber als more shocking als beide. Corsos Spezialität bestand darin, während Lesungen scheinbar unzusammenhängende Gedanken ins Mikrofon zu murmeln. Aber er trat auch als ernsthafter Sozialkritiker auf. Zu seinen berühmtesten Gedichten zählt „Elegiac Feelings American“, eine Art Nachruf auf den Freund Jack Kerouac und die Hoffnungen, die einmal mit den USA verbunden wurden. Corso wurde 1930 in New York als Kind eines Tennagerpaares geboren, das sich trennte, als Corso ein Jahr alt war. Es folgten viele Aufenthalte in Heimen und Gefängnissen. Als er im Alter von 16 Jahren eine dreijährige Haftstrafe antrat, las er die Klassiker; Dostojewski, Stendhal und Christopher Marlowe beeindruckten ihn am meisten. Nach der Gefängnisstrafe führte ihn Allen Ginsburg in die literarische Subkultur Manhattans ein. Am Mittwoch starb er 70-jährig in Robbinsdale, Minnesota, wo er zuletzt mit seiner Tochter Sheri Langerman wohnte.
Der Neubau des Wallraf-Richartz-Museums ist gestern in Köln mit einem Festakt eröffnet worden. Das Land Nordrhein-Westfalen sei stolz auf das neue Museum, sagte der NRW-Kulturminister Michael Vesper. Der Architekt des Neubaus, Oswald M. Ungers, erläuterte seinen Vorschlag, vom neuen Museum aus eine unterirdische „archäologische Zeitpromenade“ bis zum Dom einzurichten. Sie solle die Ausgrabungen unter dem Museum, das römische Prätorium unter dem heutigen Rathaus, das Dionysos-Mosaik unter dem Römisch-Germanischen Museum und die Ausgrabungen unter dem Kölner Dom miteinander verbinden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen