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unterm strich

Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin, der am Montag vor seinem Auftritt bei einer Veranstaltung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), wir schwören’s, in unserer taz-Kantine namens Sale e Tabacchi ein Heißgetränk zu sich nahm und offensichtlich Stress mit seiner rotblonden Begleiterin hatte, will (na endlich kommen wir zur Sache) mit der von ihm geplanten Nationalstiftung für Kultur keine großen Events fördern, mit denen sich eine Bundesregierung schmückt.

Das sagte er jedenfalls auf dieser Veranstaltung. „Wir wollen eine reine Projektförderung vor allem innovativer Kunst, die nicht gleich ankommt und unbequem ist, aber oft eine längerfristige Wirkung hat“, sagte Nida-Rümelin. Wir würden da, in Erinnerung unserer gestrigen Ausgabe, Service-Kunst vorschlagen. Nachdem Surasi Kusolwong auf der Berlin Biennale massiert, dachten wir an eine innovative Kunstaktion „Grillen vor dem Kanzleramt“.

Natürlich darf „Grillen vor dem Kanzleramt“ nicht für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert werden. Wie der Minister richtig bemerkte, sollten daher im Stiftungsrat auch kulturpolitisch Verantwortliche und Künstler vertreten sein. In Hinblick auf die Avantgarde der künstlerischen „Grillen vor dem Kanzleramt“-Bewegung plädieren wir noch für die eine oder andere türkische Großfamilie im Stiftungsrat. Da das Bundeskabinett bereits am 13. Juni über die Gesetzesvorlage zur Nationalstiftung berät, wollten wir diesen Vorschlag doch noch rechtzeitig vorbringen. Bei 75 Millionen Mark jährlichen Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln an die Stiftung sollte die Integration der Vorreiter des Begrillens des Tiergartens doch möglich sein.

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