unterm strich:
Per Flaschenpost erreichte uns erst jetzt die Nachricht, dass auf Trinidad und Tobago die Nachricht über die Vergabe des diesjährigen Literatur-Nobelpreises an Vidiadhar Surajprasad, kurz V. S. Naipaul, mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden ist. Der auf den Zwillingsinseln geborene Schriftsteller habe seine karibische Heimat nach der Bekanntgabe der Entscheidung mit keinem Wort erwähnt, wohl aber Indien, das Land seiner Vorfahren, und Großbritannien, wohin er im Alter von 18 Jahren übersiedelte und noch immer lebt. So schreibt der ehemalige Abgeordnete Gideon Hanoomansingh in einem offenen Brief, Trinidad und Tobago freue sich mit der ganzen Welt über den Preis, sei über die erfahrene Missachtung aber zutiefst enttäuscht. Entsprechend verzichtet kein Bericht über V. S. Naipaul in den Medien Trinidads auf den Hinweis, dass der 69-Jährige auf der Karibikinsel geboren ist, und sieben seiner zwölf Romane auch dort spielen. Trotz dessen Zurücksetzung denkt man auf Trinidad zurzeit darüber nach, eine kurz vor der Fertigstellung stehende, Millionen US-Dollar teure Bibliothek nach dem Autor zu benennen.
In der Bravo stand Mitte der 80er mal zu lesen, dass Nino de Angelo mit seinen Hits so reich geworden sei, dass er seine Schuhe nie putze, sondern gleich wegwerfe, wenn sie dreckig würden. So oder so ähnlich scheint es auch Gerhard Schröder zu halten: Des Kanzlers alte Schuhe sind Teil der Ausstellung „Zeigt her Eure Schuhe“ im Kulturgeschichtlichen Museum Osnabrück. Neben dem ausgetretenen Modell „Oxford“ von Gerhard Schröder werden von 21. Oktober bis 11. November Exponate aus der 675-jährigen Geschichte der Schuhmacherinnung Osnabrück-Emsland präsentiert.
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