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Wie es immer so kommt. Derzeit bemühen sich gleich drei hochkarätige Hollywoodproduktionen darum, das Leben des großen Knotendurchschneiders Alexander des Großen auf die Leinwand zu bringen. Martin Scorsese will mit Leonardo DiCaprio als Alexander drehen. Produzent Dino De Laurentiis hat bereits ein Drehbuch, sucht aber noch einen Regisseur. Und auch Oliver Stone hat mal wieder alle Eisen im Feuer: Im Oktober will er in Indien mit dem Drehen anfangen. Wobei nun auch klar wird, wo immer die vielen schönen deutschen Produktionsmittel hinfließen: zum Beispiel in diesen Kostümfilm. Der Münchner Thomas Schühly („Der Totmacher“) tritt als Produzent in Aktion. Der Deutsche Moritz Borman, Vorsitzender der Produktionsfirma Pacifica in Los Angeles, ist ausführender Produzent. Nach Insider-Einschätzung soll das Budget rund 120 Millionen Dollar betragen. Dann mal hurtig die Sandalen geschnürt!

Und was, fragt man sich doch immerzu in diesen Tagen, macht eigentlich der Deutsche Bücherpreis? Er liegt derzeit in den Händen des Leipziger Bronzegießers und Ziseliermeisters Bert Noack. In dem Familienunternehmen legt man momentan letzte Hand an die Bronzeplastik „Butt im Griff“. Von Günter Grass gestaltet, soll sie bekanntlich zur Leipziger Buchmesse Ende März in neun Kategorien vergeben werden. „Wir haben 15 Bronzeplastiken in Handarbeit gefertigt, da in manchen Sparten mehrere Preise vergeben werden können“, sagt der Firmenchef der Bronzegießerei, Noack. Christa Wolf freut sich schon: Eine der 40 Zentimeter hohen und sieben Kilogramm schweren Bronzehände, die einen Butt halten, bekommt die Autorin für ihr Lebenswerk. „Der Butt wurde von uns gegossen, ziseliert, patiniert und mit einem Schutzwachsüberzug versehen“, berichtet der Meister. Na, da kann ja nichts mehr schief gehen.

Das waren noch goldene Zeiten für jedes Postunternehmen! Tausende persönliche Briefe, Geschäftskorrespondenzen und handschriftliche Manuskripte des Nobelpreisträgers Knut Hamsun (1859–1952) lagerten in 14 Pappkästen auf dem Dachboden des einstigen Hamsun-Wohnsitzes Nørholm an der südnorwegischen Küste. Im vergangenen Herbst war man beim Stöbern drauf gestoßen. Jetzt jubeln die Literaturwissenschaftler. Völlig neues Quellenmaterial steht nun in der Nationalbibliothek von Oslo zur Verfügung. Die Pappschachteln enthielten 4.000 Briefe an Hamsun und dessen Ehefrau Marie (davon etliche ungeöffnet!), 1.000 Geschäftsdokumente, 500 Briefe innerhalb der Hamsun-Familie. Das wird ein Promovieren geben!

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