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Archiv-Artikel

unterm Strich

Der Filmproduzent Artur Brauner hat das deutsche Publikum als politisch unreif bezeichnet, weil sich ein finanzieller Flop seines jüngsten Holocaust-Films „Babij Jar“ abzeichnet. „Ich habe, bevor der Film aufgeführt wurde, die These vertreten, dass der Test, ob das deutsche Kinopublikum politisch reifer geworden ist, durch den Erfolg oder Misserfolg an der Kasse gemacht wird“, sagte Brauner im Gespräch mit dpa. „Und der Test ist eindeutig negativ ausgefallen.“ Klar sei ihm damit geworden, dass sich seit dem 1948 entstandenen Film „Morituri“, Brauners erstem Werk über die Naziverbrechen an den Juden, nichts an den Sehgewohnheiten der Kinogänger geändert habe. „Für mich ein extrem trauriges Ergebnis.“ Dennoch plane er mit „Der letzte Zug“ einen neuen Film über das Dritte Reich – „wahrscheinlich wird das mein letzter Film über das Thema.“ Brauner wird morgen 85 Jahre alt.