unter die erde :
Nicht verwechseln sollte man ihn mit Leonard Bernstein, dem weltberühmten Dirigenten, der 1990 in New York starb. Elmer Bernstein dagegen, der Hollywood-Filmkomponist, der mit Leonard weder verwandt noch verschwägert war, ist erst gestern im Alter von 82 Jahren in Kalifornien gestorben. Noch 2002 war er für seine Musik zum dem großartigen Film „Far from Heaven“ für den Oscar vorgeschlagen worden.
Die große Zeit des Workaholics (er schrieb die Musik zu mindestens 200 Filmen und TV-Serien) begann Mitte der Fünfzigerjahre (und war damit fast genauso arbeitswütig wie Ennio Morricone). In dem Film „Der Mann mit dem goldenen Arm“ von 1955, in dem Frank Sinatra einen drogenabhängigen Jazzmusiker spielte, arbeitete Bernstein statt mit einem Studioorchester mit einem Jazzensemble, was ihm den Ruf eintrug, die Filmmusik revolutioniert zu haben. Den ersten großen Erfolg erlebte Elmer Bernstein 1956 mit der Musik zu „Die zehn Gebote“. In den Sechzigerjahren war Bernstein in Hollywood dann der Filmkomponist der Stunde. Er lieferte den Soundtrack zu „Die glorreichen Sieben“ (und den Nachfolge-Filmen), später zu „Wer die Nachtigall stört“ und „Gesprengte Ketten“. Von vierzehn Nominierungen wurde ihm nur ein Oscar zugesprochen. Ausgerechnet 1967 für die Musik zu „Modern Millie“, die als eines seiner schwächeren Werke gilt.
Bernstein starb am Mittwoch in seinem Haus in Ojai im Schlaf, wie seine Agentin Cathy Mouton erklärte. Seiner gedenken kann man auch momentan im Kino. An einer Stelle in „Fahrenheit 9/11“ zitiert Michael Moore das musikalische Thema der „Glorreichen Sieben“, das sich als Musik ungezählter Marlboro-Werbespots tief ins Unbewusste eines jeden Kinogehers gefräst hat.