umweltzone : Neustadt teuer eingekauft
Wer nach Süden blickt, kann sich freuen. Wer dort wohnt, erst recht. Denn die Neustadt wird nun doch Teil der Umweltzone. Hier hat sich der grüne Umweltsenator Loske durchgesetzt. Angesichts des geballten Widerstandes aus Handelskammer, CDU, City-Initiative, Großindustrie, Anliegern und Teilen des eigenen Koalitionspartners ist das keine Selbstverständlichkeit.
Kommentar von Christian Jakob
Im Norden jedoch trübt sich das Bild – und die Luft. Denn sollte an der Shopping-Trasse festgehalten werden, dann haben die Grünen den Sieg in der Neustadt teuer eingekauft.
Um den Haltern alter Dreckschleudern zu ersparen, zum Einkaufen künftig auf die BSAG umzusteigen, hat man sich eine Schneise mitten durch die Innenstadt abschwatzen lassen. Niemand glaubt ernsthaft, dass es irgendwie möglich wäre zu kontrollieren, dass diese nur von Einkäufern genutzt wird.
Und trotzdem: Dass nun alle, die die Zone von Anfang an nicht wollten, hämisch auf ihre drohende bürokratische Monstrosität hinweisen, ist verlogen. All die Sonderregelungen, „Optionsmodelle“ und Einkäufer-Klauseln gehen allein auf das Konto der Zonen-Gegner. Sie polemisieren mit ihren eigenen Verhandlungserfolgen gegen einen ihretwegen mäßig geratenen Kompromiss.