uldall vs. affi : Das Gezänk geht weiter
So schnell kann es gehen: Am Donnerstag noch eröffnete ein gut gelaunter Hamburger Wirtschaftssenator Sekt schlürfend den Hafengeburtstag, schwups blies Gunnar Uldall (CDU) gestern eisiger Gegenwind von der Veddel ins Gesicht. Der Vorstand der Norddeutschen Affinerie (NA) reagierte mit einer kühl und geharnischt formulierten „Richtigstellung“ pikiert auf Äußerungen Uldalls zur Entscheidung des Unternehmens, seinen Kupferumschlag künftig nach Brunsbüttel zu verlegen. Uldall habe in diversen Presseinterviews den Eindruck erweckt, im Hamburger Hafen sei zusammen mit der Wirtschaftsbehörde ein geeigneter Platz für den langfristigen Konzentratumschlag der Affi gefunden worden, schrieben die NA-Chefs, um mit kalter Wut zu befinden: „Dieses ist unwahr.“ Der Vorstand der NA sei „sehr verwundert“ über Uldalls Behauptung und behalte es sich vor, „die 14 Monate der vergeblichen Verhandlungen mit der Behörde für Strom und Hafenbau schriftlich zu dokumentieren“. Auch Uldalls Sprecher bekam sein Fett weg: „Vorstand und leitende Mitarbeiter der NA halten es für das Investitionsklima in der Hansestadt Hamburg wenig förderlich, wenn der Sprecher der Behörde für Wirtschaft und Arbeit Journalisten gegenüber behauptet, der Vorstandsvorsitzende der NA verhalte sich unverschämt“.
Unterdessen fiel auch die außerparlamentarische FDP über den Wirtschaftssenator her. Uldalls Politik erweise sich als „eindeutig verfehlt“, sagte der Harburger FDP-Bezirkschef Ekkehard Rumpf. Die Wirtschaftsbehörde habe in den letzten Monaten „jeden Versuch eines fairen Interessenausgleichs zwischen Gewerbestandort- und Stadtentwicklungspolitik hartnäckig blockiert“ – der Fall NA sei dafür symptomatisch. jox