trendforscherei: matthias murks verkündet wie immer horx

Der wahrscheinlich klügste Mann unserer Zeit hat sich wieder einmal zu Wort gemeldet. Der so genannte Trendforscher Matthias Horx hat der Nachrichtenagentur dpa eine Audienz gewährt, um mit schier unerträglich hellseherischem Weitblick „wichtige gesellschaftliche Trends“ des Jahres 2004 vor seinem Publikum auszubreiten. So entdeckt das Horx‘sche Adlerauge messerscharf die kommende „Schnäppchenkultur“ sowie die angrenzende „Geizkultur“: „Wir gehen in eine Schnäppchen- und Geizkultur, weil Konsum eigentlich nicht mehr wirklich spannend ist“, spricht es aus dem klugen Kelkheimer, der gern mal dahin geht, wo es wehtut: in die Spitze seines Kopfes. Dort, ganz oben in der Dachstube, wo selten ein frischer Wind weht und das Gerümpel von vorgestern verstaubt, befindet sich das Denkzentrum des Zukunftsforschers. Dort gelingt es Horx immer wieder, den letzten abgegrabbelten Dreck mit dem vermeintlichen Hochwort „Kultur“ zu adeln. Und die dpa verbreitet den Murks auch noch: Es ist ja eh alles scheißegal oder, wie Matthias Horx quakeln würde: „Scheißegalkultur“.