taz🐾sachen: Lippen-Bekenntnisse
Sonntagsdienst in der taz zu haben, ist ein hartes Brot. Manche bringen als Notvorrat Selbstgeschmiertes mit, andere schleichen mittags heimlich zu McDonald’s. Denn sonntags bleibt im taz Café die Küche leer.
Umso größer ist dann die Freude an den Werktagen, wenn es wieder richtig schmeckt. In den letzten Wochen häuften sich im taz-internen Mailverkehr die Hymnen: „Das ist einfach nicht normal und darum ein immer neues und ruhig tägliches Lob wert“, schreibt ein taz-Café-Stammgast aus dem Berlin-Teil. „Die Pesto-Rucola-Nudeln heute sind einfach zum Niederknien gut.“
Auch als das taz Café in direkte Konkurrenz zur US-Kette nebenan tritt und Burger serviert, bricht Jubel aus: „Ich leck mir immer noch die Lippen!“ Umgehend meldet sich eine taz-Café-Besucherin aus dem Auslandsressort zu Wort: „Dann möchte ich hier unbedingt zu Protokoll geben, dass das Nasigoreng gestern extrem gut geschmeckt hat. Das Fischgericht heute war aber mindestens ebenso schmackhaft!“ Und wichtig, denn: „Ich hatte extra mein Mittagsdate ins taz Café verlegt, weil mir das schon vorher zugetragen worden war.“
Die Küche im hauseigenen Café gehöre „zu den großen Glücksfällen in der jüngeren Geschichte der taz“, schreibt ein jüngerer Kollege mit Sinn für Pathos. Ein älterer macht sich Gedanken um die Zukunft: „Hoffentlich gibt es den Koch bei uns auch noch, wenn’s unter der Woche keine Zeitung mehr gibt – das würde es eher erträglich machen.“ Was bleibt, ist ein neidischer Wunsch aus der taz nord: „Es fehlt eigentlich nur noch ein Speisenaufzug – nach Hamburg …“ (lkw)
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