taz🐾lage: Geistlich Sonne tanken
Auf Regen folgt ja bekanntlich Sonnenschein: Das lässt sich auch auf das diesjährige taz lab übertragen. Nach den eisigen Temperaturen der Vorwoche ist das aber nicht nur im meteorologischen Sinne gemeint. In Zeiten von Rechtsruck und Klimakrise ließ das lab mit seinen Podien, Interviews und Gesprächsrunden, einen einen Tag lang am Besselpark vor allem geistig Sonne tanken.
Unter dem Motto „Alles Osten. Oder was?“ konnte man sich von 9 bis 20 Uhr auf fast 70 Veranstaltungen intellektuell berieseln lassen. Eine Herausforderung, denn man musste sich ständig entscheiden, an welcher Bühne man sich nun niederlassen sollte. Die Bühnen im Besselpark im sonnigen Schatten hatten eindeutig einen atmosphärischen Vorteil.
Etwas unruhig fand man sich dann also auf seinem Stuhl wieder, hörte gerade einer Diskussion über antifaschistischen Aktivismus auf dem Land zu, wollte aber eigentlich auch von ostdeutschen Frauen wissen, wie sie sich in Kleinstädten und Dörfern für die Demokratie einsetzen.
Aus dem Dilemma kam man nicht ganz heraus. Wenigstens war man damit nicht allein, auch andere brachen schon mal in der Fragerunde auf, um noch die andere Gesprächsrunde mitzubekommen. Blöd nur, wenn man auf dem Weg von Bühne zu Bühne von den Omas for Future abgelenkt wurde. „Darf ich Ihnen eine Frage aus dem Klimaquiz stellen?“, fragt eine ältere Dame eine Besuchergruppe. Ob sie wüssten, wie viel mehr CO2ein Flug von München nach Hamburg als eine Zugfahrt ausstoße. 21, 45, 67 oder gar 86 Prozent? „Das höchste wahrscheinlich“, antwortet einer aus der Gruppe. Korrekte Antwort. Sie durften ihren Weg zur nächsten Bühne fortsetzen.Sabina Zollner
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