■ taz – der Ratgeber: Angstfrei an der Lotto-Theke
Gehen Sie in einen Laden. Suchen Sie überall nach einem orange-bedruckten Zettel mit der Aufschrift: „Lotto am Sonnabend Normal“. Wenn Sie solch einen Zettel nicht finden, sind Sie im falschen Laden. Suchen Sie dann bitte woanders weiter. Ein Tip: Sie sind auf der richtigen Fährte, wenn zwei Drittel des Papiers mit Zahlen vollgeschrieben sind. Auf jedem Schein sind nämlich gleich zehn Spielfelder mit den Zahlen von 1 bis 49. Sie können also mit einem Schein bis zu 10 Spiele machen. Sie müssen aber nicht. Sie müssen eigentlich gar nicht Lotto spielen. Wenn Sie aber durchaus wollen, dann kreuzen Sie jetzt in einem der Kästchen die sechs Zahlen an, die Ihnen den Reichtum bescheren sollen. Wenn Ihre Nerven mitspielen und Sie nicht plötzlich anfangen, im Kopf auszurechnen, um wieviel Prozent Ihre Gewinnchancen steigen, wenn Sie noch mehrere Kästchen ausfüllen oder gar noch mehr Scheine, sind Sie jetzt schon fertig – nachdem Sie pro Spiel 1,25 Mark bezahlt haben, versteht sich. Name und Adresse müssen Sie nicht unbedingt angeben, empfiehlt sich aber. Den Jackpot haben Sie geknackt, wenn alle Kreuzchen richtig waren und wenn Ihre Superzahl stimmt. Die ist aber schon auf Ihren Schein gedruckt: Ganz unten rechts steht „Meine Glückszahl“ und darüber, eingefärbt, eine Zahlenkette. Die letzte Ziffer ist ihre Superzahl.
Jetzt zu Ihren Gewinnmöglichkeiten: Sie bekommen Geld, wenn Sie 3, 4, 5 oder gar 6 richtige Kreuzchen haben oder wenn Sie zum Beispiel 5 richtige Kreuzchen und die Zusatzzahl haben. Es werden nämlich nicht 6, sondern 7 Zahlen ermittelt. Bei fünf Richtigen mit Zusatzzahl wären Sie in der vergangenen Woche einer von 86 Menschen gewesen, die jetzt 87.882,80 Mark ihr eigen nennen.
Nicht vergessen: Super 6 (kostet 2 Mark) und Spiel 77 (kostet 2,50 Mark) ankreuzen! Das sind zwei Extraspiele, und den Millionen-Jackpot bekommen Sie nur mit sechs Richtigen und der Superzahl. Das ist Ihre schon erwähnte „Glückszahl“ unten rechts. Alles klar? Dann aber los! Anja Kaatz
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