talentstadt-gutachten : Zeit für Inhalte
In einem hat der Senator recht: Es ist langsam Zeit, über die Inhalte seiner Talentstadt-Konzeption zu reden, und nicht nur darüber, wie das entsprechende Gutachten zustande kam. Offenbar ist das Fazit der Studie, dass Hamburg mehr Hochtechnologie braucht, um den richtigen Talente-Mix anzuziehen – nämlich auch die Innovativen Gründer.
KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER
Der bislang noch nicht veröffentlichten Analyse liegt aber vielleicht eine falsche Annahme darüber zugrunde, was Hamburg „braucht“: Kreativität, eine bunte, lebensfreudige Stadt, wird nur als Mittel zum Zweck gesehen, damit Hamburg auch in 15 Jahren noch eine ökonomische Spitzenstellung einnimmt.
Das ist das Resultat einer rein ökonomischen Betrachtungsweise, wie sie eine Unternehmensberatung eben anstellt. Um Politik für eine Stadt und ihre Menschen zu gestalten, braucht es aber mehrdimensionale Sichtweisen. Es geht auch darum, ob sich die Menschen wohl fühlen, wie Kinder gesund aufwachsen oder wie Alte würdevoll leben können, ob Abiturienten Studienplätze bekommen und so fort.
Die Opposition hat einen kleinen Treffer gelandet und Dräger dabei erwischt, wie er sich politisch schmierig verhielt. Er wollte seinen Ex-Arbeitgeber wohl nicht begünstigen, sondern erhoffte sich vom ihm die Ergebnisse, die zu seinem Weltbild passen. Darin liegt das Problem.