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Archiv-Artikel

swb fördert Schul-Initiativen

Was der Bildungssenator alles nicht bezahlen kann

Man kann es positiv sehen: Die swb-AG hat einen Teil ihres Marketing-Etats für einen Bildungstopf reserviert und will in den nächsten fünf Jahren Bildungsprojekte an Bremer Schulen fördern. Die erste Runde der Bewerbungen und Jury-Entscheidungen ist gerade abgeschlossen worden, Fördergelder mit einem Gesamtvolumen von rund 40.000 Euro wurden vergeben. Die swb fanden den Ansturm auf ihren Fördertopf „überwältigend“. Bildungssenator Willi Lemke lobte die „verdienstvolle“ Bildungsinitiative als „verdienstvollen Bildungsinitiative“. Die eingereichten Projekte zeigten, „welch hohes Maß an Engagement und Kreativität an unseren Schulen und anderen Bildungseinrichtungen vorhanden“ ist. Lemke: „Durch die Bereitstellung der Fördermittel trägt das Unternehmen dazu bei, dass sich pädagogische und soziale Initiativen entfalten und wünschenswerte Konzepte umgesetzt werden können.“

Man kann die Liste der geförderten Projekte aber auch unter dem Gesichtspunkt lesen, dass hier deutlich wird, wofür an den Bremer Schulen kein Geld vorhanden ist. Auch in diesem Sinne wollen wir hier einzelne der geförderten Projekte vorstellen:

Projekt: „Grollander Stundenlauf“ Förderzentrum Grolland

Projektförderung: 150 Euro

Behinderte und nichtbehinderte Schüler der dritten Klasse beteiligen sich an einem ‚Ausdauertraining‘. Beim Walken und Laufen wird die Koordination und die Beweglichkeit des freien Spiels intensiv geübt. Ziel ist es, das Miteinander der behinderten, nichtbehinderten, leistungsstarken und -schwachen Kinder zu fördern.

Projekt: „Schüler Stadtteil-Kurier“ Schule an der Fischerhuder Straße

Projektförderung: 2.150 Euro Im strukturschwachen und von großen Problemen gekennzeichneten Stadtteil Gröpelingen schwärmen Grundschulkinder der 3. Klasse aus in ‚ihren Stadtteil‘ und sammeln ihre Eindrücke und Erfahrungen in einem Stadtteil-Kurier. Dabei sind alle Techniken erlaubt: Malen, Zeichnen, Fotografieren oder Träume und Gedichte, die beschreiben, wie die Schüler ihren Stadtteil erleben. Die Schüler werden bei ihren Streifzügen ein Fotolabor und eine Stadtteilredaktion kennen lernen.

Projekt: „Watt‘n Zirkus“ Schule: Humboldtschule

Projektförderung: 894,50 Euro Schüler der Humboldtschule in Bremerhaven werden in Akrobatik und Jonglage eingeführt, um die Übungen für eine Aufführung einzustudieren. Die Akrobatikübungen beinhalten ein intensives soziales Miteinander, Rücksichtnahme und Kooperationsfähigkeit der Kinder.

Projekt: „Leselust statt Pisa-Frust“ Antragsteller: Kinder Bibliothek Ostertor/Steintor

Projektförderung: 1.750 Euro Die Kinderbibliothek ist eine kleine Bibliothek in Bremen-Ostertor/Steintor. Die Einrichtung versorgt mehrere Schulen, die einen akuten Lesenachholbedarf haben, mit Büchern. In Planung ist ein wöchentlicher bibliothekseigener Leseclub, um die Kinder für das Lesen zu begeistern.

Projekt: „Arche Noah“ Schule am Pulverberg, Bremen-Walle

Projektförderung: 4.000 Euro Die Schüler der Schule am Pulverberg führen ein Theaterstück mit dem Namen „die Arche Noah – eine Sintflutgeschichte“ auf. Das Stück handelt von der zunehmenden Gewalttätigkeit unter Kindern und Jugendlichen, deren Zerstörungswut im Alltag und der Umweltverschmutzung.

Projekt: „Baby-Bedenkzeit“ Schulzentrum des Sekundarbereichs II der Neustadt

Projektförderung: 3.000 Euro Im „Storchennest“, einem separaten Gebäude des Schulzentrums Neustadt, erfahren Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren, was es heißt, ein Baby zu versorgen. An Hand von Säuglingssimulatoren erleben die Jugendlichen eine Woche lang die Rund-um-die-Uhr-Betreuung gleichsam am eigenen Leibe mit. Das Geld wird für den Kauf von Babysimulatorenpuppen eingesetzt.

Projekt: „Die Fahrradwerkstatt“ Schule: Heinrich-Heine-Gesamtschule, Bremerhaven

Projektförderung: 1.110 Euro Die Schüler der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Bremerhaven reparieren Fahrräder ihrer Mitschüler und der Nachbarschaft. Bei der praktischen Arbeit lernen sie theoretische, technische und wissenschaftliche Zusammenhänge näher kennen. Das Fördergeld wird für die Anschaffung von Fahrradwerkzeugkoffern und Montageständern benötigt.

Einsendeschluss für neue Projektvorschläge ist der 15. Juni.