südwester: WTF?!
Im Hamburger Phönix-Viertel ist es zu einer Protestaktion gekommen. Die „Anarchas on Tour“ haben dort nach eigenen Angaben heimlich Plakate aufgehängt. Die erklären zurecht, dass auf Plakaten für fundierte Polizeikritik kein Platz sei und schließen dann, als Ersatz für diese, mit dem Kürzel ACAB. Doch für den südwester, der Platzprobleme kennt, wirft diese Lösung mehr Fragen auf, als dass sie seine kritische Distanz zum Polizeiapparat stärken würde: Lenkt denn das mit B gemeinte rassebiologistische Wort nicht in eine falsche Richtung, solange es als Schimpfwort gelesen wird? Könnte da auch ein M, Z, J, oder T stehen – oder gar das N-Wort? Und wie stellen die Anarchas sicher, dass beim Auflösen des Kurzwortes niemand misgendert?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen