piwik no script img

südwesterVerletzt

Der Jahreszeit gemäß geht diese kleine Rubrik heute auf Reisen, gedanklich zumindest: In Ingolstadt verhandelt kommende Woche ein Gericht übers Bauchgrimmen einer männlichen VW-Mitarbeiterin. Die nämlich muss auch mit Kolleginnen – ach ja: Männer sind hier mitgemeint – der Konzerntochter Audi zusammenarbeiten. Und Audi hat die geschlechtersensible Sprache entdeckt. Durch Formulierungen wie „Mitarbeiter_in“ aber fühlt die Klägerin ihre allgemeinen Persönlichkeitsrechte verletzt, sagt sie. Nun möchte sich die südwesterin gar nicht anmaßen, über die Fragilität des dahinter stehenden Selbstbildes zu urteilen. Aber wessen Anwältinnen – auch hier sind Männer mitgemeint – von einer Frage sprechen, „die die Gesellschaft berührt“, der geht es doch nicht um Persönlichkeitsrechte, sondern ein Kulturkämpfchen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen