südwester: Göttliches Rosinenpicken
Hannovers Verantwortungsexpertin Margot Käßmann findet es „schade“, dass Olaf Scholz beim Amtseid nicht auf Gott schwören wollte. Schließlich stehe man dann in der „Verantwortung vor einer größeren Instanz“. Größer als Grundgesetz, Volk, Gewissen, StVO, der ganze Schiet und Schmeer, mit dem sich Heiden wie du und ich begnügen. Vielleicht ist Scholz aber nur zu bescheiden für „So wahr mir Gott helfe“. Dann geht es ihm wie Niedersachsens Ministerpräsident, der laut Kirchenfunk bei der Coronabekämpfung nicht um SEINE Hilfe bittet, weil Weil „nicht den lieben Gott für alles verantwortlich machen will.“ Der habe die Menschheit schon damit begünstigt, „dass er uns eine hochleistungsfähige Impfwissenschaft beschert hat“. Mit Alpha bis Omicron hat ER also nix zu tun, aber für Astra und Moderna hat Gott höchstselbst in den Laboren geschuftet.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen