piwik no script img

südwesterEndlich mit Durchblick

Mit 100 Nachtsichtbrillen als Mitbringsel hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gestern das Versorgungsbataillon 141 in Neustadt am Rübenberge beglückt. In Worten einhundert! Aber: Ist das viel oder eher wenig? Und wie sollen die jetzt, ohne Unfrieden zu stiften, auf ein Bataillon verteilt werden, das aus vier Kompanien à durchschnittlich 250 Soldat*innen besteht? Müssen die ihre Ausrüstungsgegenstände mittlerweile ganz kameradschaftlich miteinander teilen? Deutlich wahrscheinlicher ist, dass im Ministerium verstanden worden ist, dass bestenfalls jede*r vierte in der Truppe den Durchblick hat, ganz egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Und nur für die gibt es entsprechend Sehhilfen, logisch. Und mehr ist ja auch gar nicht nötig , sofern nur die eine zentrale militärische Tugend eine Renaissance erlebt: der blinde Gehorsam.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen