stubu-schließung : Stadtamt macht Krawall
Es gab Vorwarnungen. Und, na klar, Stubu-Betreiber Rainer Büsing hat gewusst, dass seine Disco im Visier der Ordnungshüter ist. Der Konzessionsentzug kommt also nicht wirklich überraschend.
Kommentar vonBenno Schirrmeister
Nachvollziehbar ist er dadurch aber noch lange nicht. Im Gegenteil: Die mit Nachdruck betriebene juristische Aufarbeitung von Gewaltdelikten auf der so genannten Disco-Meile hat bislang erstaunlich wenig Belastendes zu Tage gefördert, und massive polizeiliche Interventionen allenfalls Bagatellen: Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Und gegen die Bauvorschriften.
Dass sich Büsing dadurch nach 30 Jahren im Geschäft als Musikkeller-Betreiber disqualifiziert haben soll, wirkt kaum wie eine seriöse Einschätzung. Eher schon erinnert der Konzessions-Entzug an eine Frustreaktion – zumal darauf, dass man gegen die verdächtigten Türsteher letztlich nichts hat erwirken können. Die Gewalt- und Drogen-Vorwürfe gegen diese seien so eindeutig, hatte Stadtamtsleiter Hans-Jörg Wilkens in der taz Ende August seine Position skizziert, dass es „keiner rechtskräftigen Verurteilung“ bedürfe. Diese Auffassung sieht, genau betrachtet, der reinen Willkür erstaunlich ähnlich. Dass sie sich als gerichtsfest erweist, darf man getrost bezweifeln.