stadtwerke wuppertal : Um Gnade betteln
„War‘s nicht!“, ruft der Landesrechnungshof. „Wir auch nicht!“, sagt die Bezirksregierung. „Von uns?“, fragt das Ministerium verwundert. Nein, keiner will Details aus dem Landesrechnungshofbericht zum Umbau der Wuppertaler Schwebebahn preisgegeben haben. Dabei ist es nicht wichtig, wer für die Indiskretionen verantwortlich ist. Weil klar ist, weshalb die Vorwürfe durchsickern. Landes- und Bezirksregierung halten die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) hin. Sie denken momentan nicht daran, die Krise zu beenden. Denn solange sie die WSW mit immer neuen Unregelmäßigkeiten rund um die Schwebebahn öffentlich vorführen können, haben diese eine schlechte Verhandlungsposition, wenn es darum geht, Fördermittel einzufordern.
KOMMENTAR VONKLAUS JANSEN
Die WSW haben sich selbst verschuldet in eine Lage gebracht, in der es schwer wird, einen Ausweg zu finden. Schon einmal gar nicht durch drohen, krakeelen und klagen. Der juristische Weg verspricht keinen Erfolg. Zukünftig heißt es Betteln statt Fordern. Denn der WSW hilft nur eine politische Lösung.
Dafür braucht sie den guten Willen der Landesregierung. Die dürfte allerdings auch kein Interesse daran haben, dass Wuppertal vor die Wand fährt. Denn sie muss sich fragen lassen, warum überhaupt so viel Geld in ein Projekt gepumpt wurde, dessen Nutzen für den ÖPNV zumindest fragwürdig ist. Um die Schwebebahn zu erhalten, hätte man sie nicht gleich die gesamte Last des Transportwesens in Wuppertal tragen lassen müssen.