staatsrätin für gesundheit : Röpke landet einen Coup
Birgit Weihrauch ist wohl eine gute Wahl. Als Fachfrau für Gesundheit ist die neue Staatsrätin im Sozialressort über jeden Zweifel erhaben.
Kommentar vonBenno Schirrmeister
Sie ist promovierte Ärztin mit Klinikerfahrung aus Deutschland und den USA, ebenso hat sie erfolgreich im Düsseldorfer Gesundheitsministerium gearbeitet – 20 Jahre lang. Das ist eine sehr solide Grundlage. Und es dürfte schwer fallen, eine Person zu finden, die für „Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales“ – so heißt das Ressort – gleich kompetent ist.
Trotzdem überrascht, dass in Bremen, dem Land mit der höchsten Arbeitslosenquote westlich der Elbe, offenbar nicht das Politikfeld Arbeit bei der Personalsuche als wichtigste Schlüsselqualifikation betrachtet worden ist. Sondern eben: Gesundheit. Und, ach ja: Das SPD-Parteibuch. Wenn sie keine Genossin wäre, „säße sie nicht hier“, so Karin Röpke gestern über ihre Stellvertreterin.
Die Neubesetzung folgt also nicht der Sachlogik allein, sondern eben auch der des Vor-Wahlkampfs: Gesundheit ist schließlich der Teil des Ressorts, in dem infolge des Klinikskandals hartes Durchgreifen wenigstens zu simulieren ist. Zugleich ist es der Bereich, in dem sich – siehe Rauchfreigesetz – am ehesten öffentlichkeitswirksam Ausrufezeichen setzen lassen. Intrigant? Schlimm? Nein. Nur ehrlich. Und Ehrlichkeit, so sagt man, siegt.