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Archiv-Artikel

spekulationen über die börse

Zu neuen Problemen bei der Fusion zwischen dem US-Börsenbetreiber Nyse und der europäischen Mehrländerbörse Euronext meint die Stampa aus Turin: Für Euronext und (die italienische Börse) Borsa Italiana ist die Möglichkeit eines Zusammenschlusses näher gerückt. Ziel ist es, eine erste Vereinbarung zu treffen – unabhängig von den Verhandlungen zwischen Euronext und Nyse. Deren Hochzeit ist jetzt auf ein erstes Hindernis gestoßen, und zwar ein rein politisches. Der französische Präsident Chirac, schon immer ein Fan einer Vereinbarung mit der Deutschen Börse, hat den Enthusiasmus des Euronext-Geschäftsführers Theodore gefrieren lassen.

Die Wirtschaftszeitung La Tribune aus Paris schreibt zum gleichen Thema: Was will Jacques Chirac? Seine Präferenz für eine „deutsch-französische“ Lösung ist verwirrend, weil man sich fragen kann, warum er die Verlobung von Euronext mit der Nyse abgewartet hat, um entschieden Partei für eine Idylle mit Frankfurt zu ergreifen. Vertraut war uns das, weil der Präsident der Republik einmal mehr den natürlichen Hang französischer Politiker illustriert, sich in das einzumischen, was nicht in ihrer Zuständigkeit liegt. Was aus der 100-prozentig privaten Mehrländerbörse Euronext wird, ist in diesem Fall die Sache der Aktionäre. Muss man das noch unterstreichen?