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specht der woche„Kino kann man auch anderswo machen“

Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“

Freiluftkino muss nicht immer nur im Sommer sein. In der Coronazeit haben die manchmal Kino draußen gemacht, da war ich einmal in einem Freiluftkino in Friedrichshain. Es war total kalt draußen, aber eine Person hat mir eine Decke gegeben. Doch der Film war total langweilig. Dann bin ich einfach nach Hause gefahren, mittendrin.

Ich finde es gut, dass es auch Freiluftkinos gibt. Viele Filme sind nämlich spannender als der, den ich gesehen habe, und drinnen ist es zu heiß. Kino könnte man auch anderswo machen, zum Beispiel auf dem Hof von unserem Wohnhaus. Da gibt es einen kleinen Garten.

Mein Vater hat im Kino gearbeitet, der war für die Filme zuständig, Filmvorführer sozusagen, am Kottbusser Damm im Filmtheater Tali, das heute Movie­mento heißt. Wie das einmal aussah – ganz anders! Es gab nur einen Kinosaal, den Spiegelsaal, und wir kamen immer umsonst rein.

Die haben da auch Werbung gezeigt für Zigaretten, so mit Cowboyhut und Pony. Heute gibt es das nicht mehr. Oder für Eiskonfekt.

Ich würde gerne mal „Der weiße Hai“ im Freiluftkino gucken. Den fand ich spannend.

Protokoll: Alice von Lenthe

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