specht der woche: Ich wünschte, ich hätte ein Klavier
Christian Specht, Jahrgang 1969, ist politisch engagiert und setzt sich für mehr Mitwirkungsmöglichkeiten von Menschen mit Beeinträchtigung in den Medien ein. Seit 2017 ist er der erste Mensch mit Beeinträchtigung im Vorstand der Lebenshilfe Berlin. Wenn er möchte, zeichnet er uns den „Specht der Woche“
Ich hab im Fernsehen einen Beitrag über einen tollen Ort gesehen! Das ist ein Konzertsaal in den Uferhallen. Die Uferhallen haben mal den Berliner Verkehrsbetrieben gehört, die haben da Bahnen und Busse repariert. Eine der Hallen ist jetzt ein Ort, an dem Klaviere restauriert werden und Konzerte stattfinden. Im Beitrag haben ganz viele Studenten am Klavier geübt. Wenn sie gut genug sind, können sie vielleicht auch mal ein Konzert spielen.
Am meisten fasziniert hat mich aber der Raum selbst: diese Halle, die total gemütlich ist und ein bisschen aussieht wie aus den 1970er Jahren. Nicht nur wegen der alten Klaviere, sondern wegen der alten Lampen und der alten Sessel. Ich würde mir das sehr gerne mal angucken.
Generell gehe ich gerne auf Konzerte. Ich war schon mal auf einem Chorkonzert, das mir sehr gefallen hat. Das Spannende am Chor ist ja, dass die Leute andere Sachen anhaben als normalerweise. Ich war aber auch mal bei einem schlechten Chor. Also, der Chor hat toll gesungen! Aber mir fehlt manchmal die Geduld, und deswegen bin ich gegangen.
Wenn Leute Klavier spielen, macht das einfach gute Laune. Ein Trödelladen bei mir in der Gegend versucht momentan zwei Klaviere zu verkaufen. Bei mir würde ein Klavier gut reinpassen in die Wohnung. Das wäre ein Traum! Auch wenn ich kein Klavier spielen kann. Oder irgendein anderes Instrument. Außer die Bongo!
Protokoll: Johannes Drosdowski
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