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Eine schöne Gelegenheit, sich die letzten Sonnenstrahlen dieses Herbstes auf den Bauch scheinen zu lassen, während das Ohr musikalisch Erlesenem lauscht, gibt es am Samstag auf dem dritten „Platzfestival“ auf dem Gelände des GartenKunstNetzes zwischen den S-Bahngleisen und der Eifflerstraße. Gemütlich sitzt es sich auf den Tribünen, während auf der Bühne sechs Bands um die Gunst der um jeglichen Eintrittspreis Herumgekommenen streiten. Das Duo Jack Fucking Twist soll mittlerweile auch ohne Tennis-Dress dem Indie-Sound den Pop-Überzug verpassen, Frank Szardenings wird als Pulka dem namengebenden Transportschlitten der Samen nebst dessen verschneiter Umgebung musikalisch alle Ehre machen, Faraday präsentieren gebrochen-rauen Emo-Pop mit deutlichen stimmlichen Referenzen an „The Cure“s Robert Smith. Hinter Diametrics versteckt sich ein Nachfolgetrio der legendären dissonant-komplex-mathematischen Bremer Post-Core-No(w)-Wave-Gefrickel-Band „Ilse Lau“, das ein wenig kompakter um den Lärm herum- und durch ebenjenen hindurchfrickelt. Anton Tornister war ebenfalls bei „Ilse Lau“, hat sich aber nach deren Ende seine Effekt- und Loop-Pedale und das Cello seiner Mitbewohnerin geschnappt und fertigt daraus repetitiven Minimal-Dubstep und single-coiligen Maximal-Stoprock. Den guten, alten Indierock liefern schließlich Saboteur. Sa, 30. 8., 16 Uhr, GartenKunstNetz, Eifflerstraße 22 Ebenfalls am Samstag heißt es im Fundbureau „Mucker für Mucker“. Mehrere MusikerInnen haben sich zusammengetan, um mit Benefizkonzerten Geld für den Bluesmusiker Jean-Paul Toupka zu sammeln. Dessen unversichertes Reifenlager fiel den Auseinandersetzungen um den Naziaufmarsch in Barmbek am 1. Mai zum Opfer, jetzt fehlen 80.000 Euro. Auf der Bühne stehen unter anderem Makina-V3, Tobi Tadday, Union Babelshausen, Rebelmusic, Caethe Sieland, Aussenborder, Jan Sichtig und Niels Kramer Sa, 30. 8., 21 Uhr, Fundbureau, Stresemannstraße 114 ROBERT MATTHIES