sinnlosigkeit: computerspieler stirbt vögelfreien tod :
Statt sein Leben mit sinnvollen Dingen wie Rauchen, Trinken und Vögeln zu verbringen, hat ein südkoreanischer Computermaniac seine Internet-Sucht derart ausgelebt, dass er jetzt von hinnen schied. Die Polizei entdeckte den Mann am Donnerstagmorgen tot vor seinem Rechner, wo er offensichtlich während des nächtlichen Computerspielens zusammengebrochen war. Kim Kwang-Su, der in Pusan im Südosten des Landes einen Laden für Computerspiele betrieb, hatte nach Angaben seiner Angestellten täglich mehr als zehn Stunden online verbracht. Der 37-Jährige habe oft Mahlzeiten ausgelassen und sei nächtelang aufgeblieben, um ununterbrochen spielen zu können. „Wir nehmen an, dass er an einem durch Überarbeitung und Stress verursachten Herzinfarkt starb“, sagte ein Polizeisprecher. Nach Angaben des Kulturministeriums schossen im vergangenen Jahr in Süd-Korea etwa 13.000 Läden mit Computerspielen aus dem Boden. Professionelle Spieler werden als die neuen gesellschaftlichen Helden verehrt, auch wenn sie – und hier wird die Wahrheit einmal höchstmoralisch – die wesentlichen Dinge des Lebens durch verpupte Internet-Figuren wie Lara Croft ersetzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen