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sieben sachen

Auch der Schlagzeuger Chris Imler ist angekündigt Foto: Galya Feierman

30 Jahre explosive Kreativität

1995 von Kulturschaffenden und Mitgliedern der Künstlergruppe Dead Chickens gegründet, deren kinetische Skulpturen das Haus bis heute zieren, feiert der Schwarzenberg e. V. sein 30-jähriges Bestehen. Dabei spiegelt das Programm die bewegte Geschichte wider: mit Live Drawing Performances, DIY-Print-Workshop, einer zweiten Jubiläumsausstellung im Neurotitan, Koryphäen der Straßen- und Performancekunst wie Roc RocIt, und vielen weiteren Gästen.

Haus Schwarzenberg, 14. 6., ab 14 Uhr, Eintritt frei

Bizarre Utopie

Mit „Die 5. Jahreszeit – Ouvertüre“ verschieben Novoflot die Perspektive auf den „Vier Jahreszeiten“-Evergreen von Antonio Vivaldi. Im bizarren Treiben des aktuellen Weltgeschehens geht das Ensemble Gerüchten nach, dass in den alten Partituren der Geheimcode für eine 5. Jahreszeit versteckt sei.

Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Straße 3, 17. & 18. 6., 19.30 Uhr & 20.30 Uhr, 15/12 Euro

Ein Kalender ohne Daten

Was soll das überhaupt sein – Zeit? Warum brauchen wir eine Einteilung der Zeit und welche Dinge entziehen sich dem? Was ist Ewigkeit und was ein Augenblick, und warum können sie ein und dasselbe sein? Diesen Fäden folgt der Berliner Songwriter und Backstage-Poet Chris Cassavates in eigenen Liedern und Gedichten, aber auch mit Passendem von The Doors, Mascha Kaléko, Trio und seinen Gästen. Unter anderem haben sich Andreas Albrecht, Sebastian Krämer und Ilja Schierbaum angekündigt.

Zebrano-Theater, Sonntagstr. 8, 13. 6., 19.30 Uhr, 20/15 Euro

Scharfe Analyse der Verhältnisse

In seiner nun schon sechsten Ausgabe der Walter-Benjamin-Lectures ist der US-amerikanische Philosoph und Kulturwissenschaftler Tommie Shelby zu Gast in Berlin. Der Autor preisgekrönter Bücher und Professor an der Harvard Universität wird an drei Abenden um die Frage kreisen, wie ein Leben in Würde möglich ist, wenn es doch keine Aussicht auf umfassende Befreiung gibt. Dabei stützen sich seine philosophischen Einsichten auch auf Rap, autobiografische Zeugnisse, Literatur, Poesie und Reden aus der Black Radical Tradition.

Tommie Shelby: Die politische Ethik der Unterdrückten, Haus der Kulturen der Welt, Miriam Makeba Auditorium, 18.–20. 6., jeweils 18 Uhr, Eintritt frei

Schatten des Rechtsrucks

Eine Konferenz der Berliner NGO Disruption Network Lab beschäftigt sich mit dem Thema der fortschreitenden antidemokratischen Entwicklung und dem massiven Rechtsruck in Deutschland und Europa. Dabei treffen Wis­sen­schaft­le­r:in­nen und Ak­ti­vis­t:in­nen auf Kunst und Performance.

Shadows of Illiberalism: Kunsthaus Bethanien, Mariannenpl. 2, 13.–14. 6., 16 Uhr, 15. 6., 13 Uhr

Komödie der Verzweiflung

Satire, Clownerie und Spott – das sind die Mittel, mit denen das Festival für Neu internationale Komik der Weltlage begegnet. Eingeladen sind international gefeierter Künst­le­r*in­nen wie etwa Adelaide Fringe First, Comedian Choice’s Award Edinburgh und Fred Blin – in das neue „Lost City Cabaret“, eigentlich ein Modeladen, der sich am Abend in ein Theater verwandelt.

Lost City Cabaret (Modeladen „Allet rund“), Dresdener Straße 16, 17.–22. 6., 20 Uhr, Tickets 14 Euro

Den Barrakuda der Sonne zeigen

„Variable Berge in der männlichen Dämmerung“ ist der zweite Gedichtband des Berliner Lyrikers Michael Thiele, der nun zwei Jahre nach seinem Debüt „Tiefsee wie ein Krake der rückwärts auseinander stäubt“ erscheint. Die 36 Gedichte weisen inhaltlich und formal in eine breitere Richtung als der düster-auratische Erstling. Zum Thema werden: Reisen durch seelische wie topografische Landschaften. Hypothesen zur Kunst und Wahrnehmung. Das Ich in der multipolaren Gesellschaft. Die allgemeine Historie, die sich immerzu in die Gegenwart schiebt. Intensive Naturdarstellungen als Bühne von Gedanken und Gefühlen. Nun stellt der studierte Germanist, Publizist und Philosoph sein neues Buch in einer performativen Lesung vor.

Michael Thiele: „Variable Berge in der männlichen Dämmerung“, Buchvorstellung, Clärchens Ballhaus, Spiegelsaal, 13. 6., 18 Uhr, Eintritt frei

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