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sieben sachen

Folk in zeitgemäßem Gewand: Anna B Savage Foto: Katie Silvester/City Slang

In Sphären geerdet

Die britische Singer-Songwriterin Anna B Savage lebt im nördlichsten irischen County Donegal. Ihr neues Album „You & i are Earth“, Nachfolger der gefeierten Alben „A Common Turn“ (2021) und „in|FLUX“ (2023), erschien gerade bei City Slang. Von Fantasien, Selbstreflexion und dem Internet inspiriert, ist es gleichzeitig erdig und ihrer Liebe zum Folk treu geblieben. Nun kommt Savage mit ihrer Band für zwei Shows nach Deutschland und macht zum Glück Halt in Berlin.

Frannz Club, 16. 4., 20 Uhr, Tickets 25 Euro

Radikale Sichtbarkeit

Eine Gala der Selbstpräsentation in der Volksbühne bildet den Abschluss des diesjährigen Romaday-Programms. Internationale Roma* und Sinti* Künst­le­r*in­nen nehmen die Bühne ein und feiern ihre Geschichten mit Macheten- und Feuershows, Musik, Live-Painting, Storytelling und vielem mehr.

Romaday Circus Gala Night: Volksbühne, Großes Haus, 11. 4., 20 Uhr, Tickets 20/16 Euro

Mit dem Pop versöhnt

Zur schon 25. „Ich brauche eine Genie“-Gala fahren vier Berliner Künstlerinnen ihre Stacheln aus. Dabei trifft Musik auf Literatur: Lena Stoehrfaktor stellt Songs aus ihrem neuen Album „Pretty World“ vor, die norwegisch-irische Künstlerin Tara Nome Doyle kommt mit neuem Album „Ekko“ und Julie Friese liest aus ihrem Roman „Delulu“. Musikalisch gerahmt von den Gastgeberinnen The Doctorella aka Sandra Grether & Kersty Grether mit Songs aus dem aktuellen Album „Mondscheinpsychose, Bordsteinrose“.

Schokoladen, Ackerstr. 169, 12. 4. 19 Uhr, Tickets 10–16 Euro

Post-Drag-Crash-Machine

Die Reihe „LOSZT in Translation“ ist ein wahnwitziger, queerer Ritt durch Filmarchive, Videoschnipsel und Bilderfetzen. Zu jeder Ausgabe mixt Filmemacherin und VJ Dalia Castel neue Prompts auf dem Screen, zu denen Anali Goldberg improvisiert und so die Bühne in einen gigantischen Post-Drag-Schredder verwandelt. Jede Ausgabe steht unter einem neuen Thema, auch „Orange“ (ja, Haare, ja, die von Trump) war schon dabei. Und so ist jede Performance auch ein Ritt durch die Hirnwindungen von Anali Goldberg (she/they/Schnitzel). Neues Thema: „The Plagues“. Hilfe!

LOSZT: The Plagues, 17. 4., Café Engels, 21 Uhr/Einl. 20 Uhr; Free Tickets: https://tinyurl.com/LOSZT

Diverses Musiklabor

Das Trickster Orchestra beschäftigt sich im dritten Encounter seines transtraditionellen Musiklabors mit dem Thema Komprovisation – dem Spannungsverhältnis von Komposition und Improvisation. Dafür erproben die neun Mu­si­ke­r*in­nen mögliche Formen der Improvisation, die im Anschluss in einem interaktiven Konzert präsentiert werden.

Radialsystem, 16. 4., 19 Uhr, Tickets 8/6 Euro

Entfesselte Debatte

Als ein Asylrechts-Kläger unter Terrorverdacht steht, gerät der Prozess unter dem Einfluss von Politik und Medien. Gleichzeitig wird die Richterin von ihrer Vergangenheit eingeholt und die rechtsextreme Tochter einer Freundin versetzt sie in die Vision einer düsteren Zukunft. Die Inszenierung „geRecht II – Asylrecht vor Gericht“ am tak Theater betrachtet Rechtsprechung vor dem Hintergrund einer aufgeheizten Asyldebatte.

tak, Moritzplatz, Premiere: 17. 4., 20 Uhr, 20/14 Euro

Lyrisch und manchmal episch

Das Haus ist ein wiederkehrender Topos in der Popmusik. Von Crosby, Stills, Nash & Young über Madness bis Harry Styles wurde es besungen. Auch die Berliner Songschreiberin Katharina Kollmann aka Nichtseattle, die mit ihrem zweiten Album „Kommunistenlibido“ (Staatsakt) 2022 bereits viel Aufmerksamkeit erregte, hat ihr drittes Studioalbum danach benannt: „Haus“, auch wenn das Haus auf dem Cover ein Zelt ist – Ausdruck von Behausung, aber auch Vereinzelung, Unsicherheit, Prekarität. Womit gleich einige der Fragen vorweggenommen wären, die das Album aufwirft. Aufgenommen hat es die in Berlin-Karlshorst aufgewachsene Katharina Kollmann gemeinsam mit ihrer Band in Kreuzberg. Dennoch lebt es vor allem von Kollmanns eigentümlichen Gitarrenspiel.

Nichtseattle & Band: HAU1, Stresemannstr. 29, 16. 4., 19.30 Uhr, Einlass 18.30 Uhr, Tickets 9–22 Euro

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