sieben sachen:
Befehle aus dem Weltraum
Kalte Melancholie und schwarzer Humor bestimmen Sedlmeirs vielschichtigen Rock ’n’ Roll. Die Elektronik klingt nach Retro-Werkschau, die Texte nach Gegenwart und Zukunft, die E-Gitarre beißt sich zeitlos durch schmutzige Beats. So entstehen stahlharte Chansons und absurde Unterhaltungskunst. Nun feiert er seine neue Vinyl-Platte „Befehl aus dem Weltraum I & II“ und bleibt auf sympathische Art zynisch, präsent und echt.
Eschschloraque Rümschrümp, Rosenthaler Str. 39, 2. 4., 21 Uhr, Tickets 10–19 Euro
Freiraum für Künste
Das Haus Schwarzenberg, Ort für unabhängige Kunst und Raum für mutige Konzepte, wird 30 Jahre alt. Das wird gefeiert. Die Jubiläumsausstellung mit künstlerischen Positionen zum Thema Offenheit und Enge wird am Samstag mit einer Liveshow von The Dream Journaling eröffnet, die Möglichkeiten der Co-Creation in Echtzeit erforschen.
Rosenthaler Str. 39, 29. 3., 20 Uhr, Eintritt frei
Mozart im Urban Dance
Chor meets Breaking: Der Rundfunkchor Berlin und Flying Steps präsentieren mit „Flying Mozart“ eine Inszenierung von Mozarts „Requiem“ zum 100. Jubiläum des Chores. Sie kombiniert klassische Musik mit Urban Dance, elektronischen Klängen und visuellen Effekten. So entsteht eine Inszenierung, die Mozarts Requiem mit aktuellen Themen wie Krieg, Klimakrise und gesellschaftlicher Verantwortung verbindet – und diese durch urbane Tanzkunst und visuelle Elemente in die Gegenwart holt.
Theater am Potsdamer Platz, 28. & 29. 3., 20 Uhr, 38–76 Euro
Verspielter Soundkosmos
Kat Frankie ist schon länger ein Fan. Gemeinsam mit ihr hat die aus Australien stammende und in Berlin lebende Schlagzeugerin und Perkussionistin Eilis Frawley nun ihr großartiges Debüt „Fall Forward“ produziert. Herausgekommen ist ein experimentelles Indie-Album mit Einflüssen aus Pop, Jazz und Krautrock, das sich aus präsenten Drums, experimentellem Spoken Word und gelayerten Vocals zusammensetzt – eingebettet in sphärische, mal spielerische Synthesizerklänge und groovige Basslines. Auf ihrer Europa-Tour macht sie auch Station Schokoladen.
Ellis Frawley Release „Fall Forward“: Schokoladen, Ackerstraße 169, 28. 3., Tickets 10–13 Euro
Sex mit Vanille
Das Festival „Plant Love“ erforscht die Beziehung zwischen Mensch und Pflanze. Auf dem Programm: Performances, ein Stummfilmkonzert, eine interaktive Installation, eine Lesung, eine Talkshow, Workshops und eine „Plant Love Party“, bei der zu Klängen von Pflanzen angeblich auch mit Pflanzen getanzt werden kann.
tak Theater, 2.–6. 4., Ticketpreise gestaffelt
Kunst im politischen Wandel
Ein Thementag widmet sich den künstlerischen Positionen und Debatten aus Polen, die sich mit den Spuren beschäftigen, die jahrelange Eingriffe der rechten PiS-Regierung in die Kunstfreiheit hinterlassen haben. Auch die Rolle der Frauen in der kulturpolitischen Transformation ist im Fokus der Diskussionen. Zu Gast ist u. a. die Filmemacherin Agnieszka Holland (Die Spur, Green Border).
Polnische Perspektiven: Akademie der Künste, Hanseatenweg 10, 5. 4., ab 14 Uhr
Zwei unmögliche Leben
Lew und Swetlanas Leben erscheint im Nachhinein unmöglich: eine Revolution, zwei Terrorregime und eine lange, erfüllte Beziehung. Der deutsche Historiker Alexander List sucht den betagten Lew Mischenko in Moskau auf, um mehr über Menschen zu erfahren, die den Gulag überlebt haben. Während der Haft schrieben sich Lew und Swetlana Briefe, die List überlassen werden – unter der Bedingung, dass er mit ihm hoch in den russischen Norden reist, wo Mischenko neun Jahre im Lager war und ein Freund auf ihn wartet … Viktor Funks Roman „Wir verstehen nicht, was geschieht“ erscheint in der Reihe „Geschichte(n) schreiben: Der Zweite Weltkrieg in Literatur und Wissenschaft“ und folgt den Spuren realer Personen. Zur Buchvorstellung spricht der Autor mit der Historikerin Felicitas Fischer von Weikersthal.
Museum Karlshorst, Zwieseler Str. 4, 3. 4., 18 Uhr, Eintritt frei
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