sieben sachen:
Punk und Posaune
Das neue Album „Hablo Raro“ von nunofyrbeeswax liefert energiegeladenen Punkrock und tanzbare, melodische Pop-Ohrwürmer. Rougher produziert als ihr letztes Album „Stratotoaster“ bleiben sie sich und ihrem Sound treu. Unterstützt wurden Angela & Davide wieder vom tanzenden Posaunisten Juan und ihrem neuen Bassisten Jordi. Zur Matinée im Panke Club ebenfalls eingeladen: Das Anti-Groove-Trio Lawns und Pausenbespaßung von DJ Krisho Poodle.
Panke, Gerichtstr. 23, 10. 11., 17 Uhr, 10–15 Euro
Fest des baltischen Films
Das Litauische Filmfestival holt seit 2011 die ganze Bandbreite des litauischen Kinos nach Berlin. Außerhalb seines Heimatlandes hat es sich seitdem zu einer wichtigen Plattform entwickelt, die Filmkunst und Kultur aus Litauen und Estland zusammenbringt und pflegt darüber hinaus eine enge Verbindung zu den baltischen Ländern.
Sputnik Kino am Südstern, 8.–10. 11.
Die Utopie einer Zukunft
Die 34. Ausgabe des Festivals für Neue Musik „Klangwerkstatt Berlin“ widmet sich dem Thema Zukunft – insbesondere Luigi Nono, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Mit seinen Werken untersuchen das Berliner- Lautsprecherorchester und das Sonar-Quartett Fragen von Gegenwart und Zukunft. Eine Vielzahl von Uraufführungen, die sich dem Thma Utopie widmen, werden in Konzerten und Performances Berliner und internationaler Ensembles präsentiert.
Klangwerkstatt Berlin: Kunstquartier Bethanien, 8.–17. 11.
Die Verhältnisse drehen
Die taz Kantine lädt mit Party und Protest in Kreuzbergs linke Küche: denn in einer Zeit, in der allle Gewissheiten wackeln, könnte ein wilder Konzertabend für angenehmeren Schwindel sorgen. Zum „Karussell der Idole“ treten die Underground-Koryphäen Bernadette la Hengst, Mittekill, Frau Kraushaar, Knarf Rellöm, Pastor Leumund und Sedlmeir in einer Gala nicht nur nacheinander, sondern auch miteinander auf und schmeißen ihre besten Hits zu einem chaoskompatiblen Klang- und Wortgewitter zusammen, um die Verhältnisse zum Drehen zu bringen. Wie sich das für eine echte Sause gehört.
Karussell der Idole: taz Kantine, Friedrichstraße 21, 9. 11., 21 Uhr, Tickets: 15–25 Euro
Theater ohne Limits
Das Festival „No Limits“, Deutschlands bedeutendstes Festival für Disability & Performing Arts, widmet sich in seiner elften Ausgabe der Erforschung dessen, was entsteht, wenn Barrierefreiheit der Ausgangspunkt kreativer Prozesse ist. Eingeladen sind 40 Theater- und Performancegruppen aus 12 Ländern.
Inklusives Theater- und Tanzfestival No Limits: 13.–24. 11., diverse Orte
Die große Eskalation
Am 10. November 1938 wurden deutschlandweit mehr als 20.000 Jüdinnen und Juden verhaftet und in Konzentrationslager deportiert, Geschäfte wurden geplündert, Synagogen zerstört. Das Arsenal erinnert daran mit der Premiere der digitalen Restaurierung von Erwin Leisers Film „Die Feuerprobe“ (BRD 1988). Der damals 15-Jährige erlebte die Progromnacht in Berlin mit, bevor er 1939 nach Schweden flüchten konnte.
Kino Arsenal, 10. 11., 13 Uhr, Tickets: 6/9 Euro
Der Platz der heiligen Körper
Als Performance, die auf traditionellen Tänzen beruht, aber auch Breakdance-Elemente mit einschließt, lädt Zora Snakes postkoloniale „Opéra Villageois“ dazu ein, gemeinsam die menschliche Existenz neu zu verwurzeln, damit der Schatten der Vorväter über künftige Generationen wachen kann. Die künstlerische Reise zu unterschiedlichen Vorstellungswelten verbindet sich mit der afrikanischen Performance-Kunst im Zeitalter der Globalisierung. In einem kathartischen, eklektischen, heiligen Tanz der Völker Westkameruns hinterfragt Snake den Platz der Körper in der Funktion der heiligen Werke in den Dorfästhetiken. Ein Ritual rund um Gold und Salz, das die Geschichte der Plünderung der Reichtümer, aber auch des Widerstands, im globalen Süden erzählt.
Opéra Villageois: tak Theater Aufbau Kreuzberg, Prinzenstraße 85F, 11. 11., 20 Uhr, Tickets 20/13 Euro
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