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sieben sachen

Können auch „Wozzeck“: Lauratibor Foto: Peter van Heesen

„Wozzeck“, zersplittert

Theater auf der Rennbahn, das klingt doppelt aufregend für ein Format das sich Antifestsspiele nennt. Für „BERLIN is not BERLIN, Vol. 4: Wozzeck“ bearbeiten Musik-Acts und Theaterkollektive wie die inklusive Band 21 Downbeat, das Orient-Okzident-Ensemble Babylon ORCHESTRA und die Protestoper Lauratibor Alban Bergs Oper „Wozzeck“ unter dem Thema Kulturstandort Berlin neu. Büchners Woyzeck und Marie – die Prekären schlechtin, hier im Open-Air-Remmidemmi.

25.–27. 8., Trabrennbahn Karlshorst, 20–35 Euro

Grüner Sommer

Konzerte mit MINK und Adelle Nqeto und Kinderfilme von Harun Farocki sind nur einige der Highlights beim Sommerfest im silent green. Auch die Ausstellung „Kiss the Moment. Von Wurmlöchern und Swingchronizitäten im Bilderuniversum ­Dagie ­Brunderts“ (bis 27. 8.) hat auf.

silent green Kulturquartier, 26. 8., ganzes Gelände, 15–21 Uhr, Eintritt frei

Bingo der Dinge

Die großen Verluste auf der Oranienstraße mehren sich. Wie die nGbK fiel auch das Werkbundarchiv – Museum der Dinge dem Kauf der Oranienstraße 25 durch einen anonymen Immobilienfonds zum Opfer. Nach dem 5. 11. geht es in die Leipziger Straße 54. Bis dahin gibt es Programm zum Thema Stadtentwicklung und Soli-Events. Zur langen Nacht der Museen ist das Kiezbingo aus dem SO 36 zu Besuch: Inge Borg und Gisela Sommer schmeißen den Betonmischer an und lassen die Kugeln rollen.

Museum der Dinge, 26. 8, ab 18 Uhr, Oranienstr. 25, 0–18 Euro

Runway für Butches

Butches und Studs füllen Maskulinität mit Würde und Achtsamkeit und stellen mit ihrem Swag klassische Frauen- vs. Männermodedesings in den Schatten. In Kreuzberg feiert der „Butch*Walk“ im SO36 nun schon zum zweiten Mal die modischen Höhenflüge der lesbisch-queeren, ­gendernonkonformen Subkultur. Der diesjährige Abend – featuring Sigrid Grajek und Magic Dyke* – greift neben der Lederjacke auch den Overall auf. Beim letzten Runway kam der Einteiler besonders gut an. Ku­ra­to­r*in der Modenschau, Til Fox, will das Phänomen noch einmal auf die Spitze treiben. Mit Afterparty.

SO36, 27. 8., Einlass 18 Uhr, Beginn 19 Uhr, Oranienstr. 190, Vorverkauf: 10/15/20 Euro

Pop, Pop, Popkultur

Beim Festival Pop-Kultur treffen neue Bands auf alte Hasis, es gibt Weltpremieren und Çaystube. Am 31. 8. stehen Drag Syndrome auf der Bühne (20.40 Uhr, Palais). Das Kollektiv aus Dragqueens und -kings mit Downsyndrom hat Wurzeln in der Performance- und „Genderfuck“-Tradition des Drag und schaffte es bis in die British Vogue.

30. 8.–1. 9., Kulturbrauerei, pop-kultur.berlin

In der Schattenoper

Kinder oder keine? Und was macht eine glückliche Partnerschaft aus? Drei Frauenfiguren, die sich mit Fragen von Beziehung und Reproduktion beschäftigen und zu sehr unterschiedlichen Schlüssen kommen, stehen in „Frau ohne Schatten“ im Zentrum. Ulrike Schwab und Tobias Schwencke gestalteten diesen Musiktheaterabend nach Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal.

Neuköllner Oper, 25. 8., 20 Uhr (evtl. Restkarten/Abendkasse), bis 24. 9., Karl-Marx-Str. 131–133

Die Welt in Bildern

Bilderbücher übersetzen das Leben in Zeichnungen, sie bieten Filter, die schlimme Dinge auch für Kinder erzählbar machen, sie sind großartige Kunstwerke und Lernwerkzeug mit Wiederholungsschleifengefahr. „Noch mal!“ ist beim Berliner Bilderbuchfest also genau der richtige Schlachtruf, das kostenlose Straßenfest am Helmholtzplatz richtet sich an Familien und Bilderbuchfans und versammelt Stände von über 30 Kinder- und Jugendbuchverlagen. Auf dem Fest gibt es laut Ankündigung wieder einen kuscheligen Überraschungsgast. Vielleicht wird ja wieder eine 3-D-gewordene Figur aus einem Kinderbuch erscheinen. Neben Märchenlesungen gibt es Bastelworkshops (zum Beispiel „Beere, Blatt, Schere“ mit Karoline Lawson), Schminkaktionen, einen Auftritt von Kinderbuchrapper Big Papa Moe („Hier kommt Papa Moe“) und ein Konzert der Musikschule tomatenklang.

27. 8., 10–17 Uhr, auf der Lettestraße am Helmholtzplatz

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