sieben sachen:
Fantastischer Blues
Als achtes von 15 Kindern wird Xavier Amin Dphrepaulezz 1968 im Nordwesten der USA in eine tiefreligiöse Familie hineingeboren. Nach einer Zeit im kriminellen Milieu bringt er unter dem Namen Fantastic Negrito 2016 sein erstes Album „The Last Days of Oakland“ heraus, für das er – zum ersten Mal – mit dem Grammy für das beste zeitgenössische Blues-Album ausgezeichnet wird. Weitere Preise und Platten sollten folgen. Am Donnerstag ist er im Marie-Antoinette zu Gast.
Holzmarktstr. 15–18, 25. 5., 20 Uhr, Tickets 32 Euro
Pop und Poesie
Als „phantastisches Abrakadabra und erotisches Delirium“ bezeichnete der Filmkritiker Enno Patalas „In-Side-Out“ (BRD 1964), den Debütfilm des Beat-Poeten George Moorse. Die erste Filmproduktion des LCB eröffnet den ersten Kinoabend der Retrospektive „Optische Literatur. Die Filmabteilung des Literarischen Colloquiums Berlin“.
Zeughauskino im DHM, 23. 5–30. 6.
Die Hindernisse in uns allen
Nach Gewaltausbrüchen in Obdachlosenunterkünften in São Paulo gründete sich 2015 die Gruppe Mexa. Seitdem erforscht das Kollektiv aus Müttern, Schwarzen, LGBTIQ*-Künstler*innen und Aktivist*innen das Verhältnis von Leben und Kunst, Straße und Institution sowie Politik und Ästhetik. Ihre neue Produktion lässt die Popmusik der 1990er Jahre aufleben und verbindet persönliche Geschichten mit dem Stoff der „Odyssee“.
Mexa Pumpitopera Transatlantica: HAU 2 (Hebbel am Ufer), Hallesches Ufer 34, Premiere, 19. & 20. 5., 20 Uhr, Tickets 22 Euro
Das Mädchen ohne Hände
Der Komponist für Vokalmusik Frank Schwemmer hat bereits mehrfach Märchenstoffe vertont. Für den RIAS Kammerchor und das Sheridan Ensemble hat er sich nun einem der düstersten Geschichten aus der Sammlung der Gebrüder Grimm gewidmet: In „Das Mädchen ohne Hände“ verwebt er Motive aus dem Märchen mit Texten aus „Des Knaben Wunderhorn“ sowie Gedichten von Elisabeth Borchers. Entstanden ist ein mosaikartiges Psychogramm, in dem es um Traumata und deren persönliche, historische sowie gesellschaftliche Ursachen und Folgen geht.
Uraufführung „Das Mädchen ohne Hände“: Philharmonie Berlin, Kammermusiksaal, 25. 5., 20 Uhr, Tickets 30–40 Euro
Nuttal and Friends
Nick Nuttalls Musik schöpft aus der Lebenserfahrung des Singer-Songwriters: eine Kindheit in Nordengland, langjähriger Kampf gegen Klima- und Umweltkrise und Reisen rund um die Erde. Zur Relaseshow seines neuen Albums teilt er sich die Bühne mit Sorry Gilberto und Bernadette La Hengst.
Freilichtbühne Weißensee, Große Seestr. 10, 19. 5., 18 Uhr, Tickets AK 15–20 Euro
Positiver Eskapismus
Das „Sanatorium Rainbow Hills“ lädt zu entspannenden und aktivierenden Online Group Treatments – von „ecosexual treatment“ bis „bloody body splatter anger“ – Die erfahrenen Doktor*innen vertrauen auf die heilsame Wirkung des „positive escapism“. Die Performance ist Teil des diesjährigen Festivals „Leisure & Pleasure“ in den Sophiensælen, das neben der Tanz Acts auch zu Workshops und Diskurs einlädt.
Sophiensæle, 25. 5.–1. 7., auch als Livestream
Verjagt und vernichtet
Zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung hat der Wallstein-Verlag Jürgen Serkes legendären Reportageband „Die verbrannten Dichter“ (erstmals 1977 bei Beltz) neu aufgelegt. Die Portraitserie erschien zunächst im Stern und holte vergessene Autor*innen wie Irmgard Keun, Walter Mehring, Erich Mühsam, Ernst Toller sowie Yvan und Claire Goll in das öffentliche Bewusstsein zurück und hatte maßgeblichen Anteil an der Wiederentdeckung der Exilliteratur in Deutschland. Im Rahmen der Ausstellung „Verbrannte Orte“ ist der 85-jährige Journalist und Autor Jürgen Serke zu Gast im Rechenzentrum Potsdam – und damit an einem Ort, der wegen der aktuellen Abrisswut ebenfalls vor der Vernichtung steht.
„Die verbrannten Dichter“ (Neuauflage) – Buchvorstellung mit Jürgen Serke: Kosmos im Rechenzentrum Potsdam, Dortustr. 46, 24. 5., 18 Uhr, Eintritt frei
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