piwik no script img

sieben sachen

Asuna wird 100 Casio-Keyboards im Kupelsaal aufbauen  Foto: Julieta Cervantes

Da schwingt die Kuppel

Anlässlich seines 15-jährigen Jubiläums lädt das Label Faitiche ins Silent Green: Der japanische Klangkünstler Asuna wird seine 100-Keyboards-Performance vorstellen und den Kuppelsaal mit einem gewaltigen Drone zum Schwingen bringen. Im Anschluß wird Groupshow, das Improvisationstrio von Hanno Leichtmann, Andrew Pekler und Jan Jelinek, nach 5-jähriger Pause erstmalig wieder für ihre Soundperformances zusammentreffen.

Temple of Faitiche: Silent Green, Gerichtstraße 35, 21. 4., ab 19.30 Uhr, Tickets 14 Euro

Gefangen in der Wüste

Eine Girlband gerät auf dem Weg zu einem Konzert in eine musikalische Landschaft voller surrealer Begegnungen mit Komponistinnen, die ihnen im Kampf um Gleichbehandlung und Anerkennung vorausgegangen sind. Das Musical „Wüstinnen“ erzählt von unterdrückten Gefühlen und fast begrabenen Hoffnungen im Musikbetrieb.

Neuköllner Oper, ab 22. 4., 20 Uhr, 26 Euro

Freiheit im Rhythmus des Kollektivs

Die Choreografin Lee Méir fokussiert sich in ihrer Arbeit „safe & sound“ auf Rhythmen als politisches Instrument. Im perkussiven Spiel zwischen Tanz, Gesten, Stimmen und Gegenständen widmen sich sechs Per­for­me­r*in­nen Fragen der Zugehörigkeit, Freiheit und kollektiver Entscheidungsfindung. Damit setzt die in Jerusalem geborene Künstlerin ihre Recherche zur Entstehung und Transformation von Bedeutung fort.

safe & sound – Premiere: Radialsystem, Holzmarktstraße 33, 27.–29. 4., 20 Uhr, 30. 4., 19 Uhr, Tickets 12–16 Euro

Soul, so blau wie der Onkel

Tiflis Transits Sound oszilliert zwischen Studioband-Motown Soul und angejazztem Analog-Pop der 80er-Jahre, dabei mäandern die Stimmungen zwischen Traurigkeit und coolem Groove. Das Band-Kollektiv aus Wuppertal, Hannover und Berlin macht Blue Soul, so blau wie der Himmel, der Ozean und all ihre Onkels und Tanten beim letzten Familientreffen zusammen. Die Band um Fabian Till hatte seine Tour eigentlich für 2020 geplant. Nachdem diese auch 2022 aus den bekannten Gründen ausfallen musste, kommen sie auf ihrer Reise quer durch Deutschland nun auch live im Berliner Privatclub zusammen.

Tiflis Transit: Privatclub, Skalitzer Str. 85/86, 23. 4., 20.30 Uhr, Tickets ab 13 Euro

Umkämpftes Gelände

Ute Adamczewskis Film „Zustand und Gelände“ erzählt von frühen Konzentrations­lagern des NS-Regimes, die ab 1933 Teil einer faschistischen Infrastruktur und später umkämpfte Räume für geschichtliche Deutungshoheit wurden. Nach dem Film spricht die Regisseurin mit dem Historiker und Antisemitismusforscher Wolfgang Benz.

AdK, Hanseatenweg 10, 26. 4., 19 Uhr, 6/4 Euro

Das konzertante Ganze

Bis zu zehnMeter lange Saiteninstrumente, autonom spielende und interaktive Klang- und Bildmaschinen, Installationen sowie Arbeiten auf Papier präsentiert die kollaborative Werkschau, die der Komponist und Medienproduzent Christian Graupner alias VOOV unter der Marke Humatic zusammenbringt, und gibt Einblick in ein jahrzehntelanges prozessuales Schaffen.

Humaric co.llabs: Galerie neurotitan, Rosenthaler Str. 39, Eröffnung: 22. 4., 18 Uhr, Mo–Sa 12–20 Uhr

Es regiert das Kapital

Die Trickle-down-Theorie beschreibt die Überzeugung, dass der Wohlstand der Reichsten einer Gesellschaft nach und nach die unteren Schichten erreicht und so alle davon profitieren. Längst hat sich rumgesprochen, dass diese Rechnung nicht aufgeht und die Schere zwischen Arm und Reich immer größer wird. In Bertolt Brechts Komödie „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ ist es ein reicher Gutsherr, der sich allabendlich betrinkt und seine Ar­bei­te­r*in­nen mit Zuneigung überhäuft. Um an jedem Morgen alle Versprechen, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen, vergessen zu haben. Es regiert das Kapital und die Herrschsucht seiner Klasse. Das Berliner Ensemble zeigt das Stück, das Brecht 1940/41 während seines Exils in Finnland entwickelte, in einer Inszenierung von Christina Tscharyiski.

Herr Puntila und sein Knecht Matti: Berliner Ensemle, 20. 4.–28. 5., Tickets 8–27 Euro

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen