piwik no script img

sieben sachen

Theater in der virtuellen Realität: „I AM (VR)“ Foto: S. Kennedy & M. Selg/Rodrik Biersteker

Orakel am Strand

In der Oper „Einstein on the Beach“ verhandeln Susanne Kennedy und Markus Selg Fragen der Wahrnehmung, verwischen Grenzen zwischen Mensch und Maschine, Realität und Simulation. In ihrer begehbaren Raumsinstallation „I AM (VR)“ begegnet man einem Orakel: Zwischen Selbsterfahrung, philosophischen Fragen und psychedelischen Bildern geht es um das eigene Schicksal, aber auch um die Zukunft des Theaters

I AM (VR)“: Haus der Berliner Festspiele, Schaperstr. 24, 30. 6.–4. 7., stündlich 12–22 Uhr, Tickets 9/6 €

Passende Schnitte

Zur dritten Ausgabe des Match Cut Festivals hat das Zafraan Ensemble die Technoformation Brandt Brauer Frick sowie die Akademie für Alte Musik eingeladen. Gemeinsam wollen sie in Solosets und wechselnden Besetzungen die Schnittstellen verschiedener musikalischer Welten erforschen.

Match Cut Festival: Kühlhaus Berlin, Luckenwalder Str. 3, 25. 6., 18 Uhr, Tickets 14–20 €

Techno trifft Drum-Talk

Mark Ernestus’ Ndagga Rhythm Force ist die Kollaboration zwischen dem (Dub-)Techno-Macher und Hardwax Label-Gründer Mark Ernestus und Mu­si­ke­r*in­nen aus dem Senegal. Im Zentrum steht der repetitive Sound der Sabar-Drums, die zur Kommunikation über Distanzen dienen. Sabar ist zudem eine Tanzmusiktradition der Wolof und Teil der Musikrichtung Mbalax. Breakbeat meets Drums.

Mark Ernestus' Ndagga Rhythm Force: Gretchen, Open-Air, Obentrautstr. 19–21, 29. 6., 20 Uhr, 20 €

In der Grauzone des Kriegs

Kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat sich auch das Berliner Ensemble verpflichtet, ukrainische Künst­le­r*in­nen einzuladen, um das ukrainische Theater in Europa sichtbarer zu machen. Vor der Sommerpause ist nun die mehrfach ausgezeichnete Inszenierung „Bad Roads“ von Natalia Vorozhbyt zu Gast. Vor dem Krieg geschrieben, erzählt das Stück in sechs Geschichten von Verletzungen, die niemals heilen werden, und davon, wie die Grenze von individueller Opfer- und Täterschaft verwischt ist. „Bad Roads“ wurde am Royal Court Theatre in London uraufgeführt und gastierte auch am Deutschen Theater.

„Bad Roads“: Berliner Ensemble, Bertolt-Brecht-Platz 1, 30. 6., 20 Uhr, Tickets 9–18 €

Drei musikalische Leben

„Diagnose: Jazz“ ist der Titel des musikalisch-literarischen Programms, worin der Grimme-Preisträger August Zirner und das Spardosen-Terzett den Jazzlegenden Thelonious Monk, Charles Mingus und Rahsaan Roland Kirk nachspüren und damit auch der sozialen Wirklichkeit der 50er Jahre.

Freiluftbühne ufaFabrik, Viktoriastraße 10–18, 24. 6., 20 Uhr, Tickets 22/18 €

Genie, die

Die erste Ausgabe wurde von Starkregen überflutet, trotzdem kamen viele. Seitdem tritt die Reihe „Ich brauche eine Genie“ regelmäßig an, um das Können von Musikerinnen in einem Geschäft zu betonen, das beachtlicherweise noch immer männlich dominiert ist. Diesmal am Start: Nichtseattle, Zustra und The Doctorella. Sibel Schick und Juliane Streich lesen aus „These Girls, too (Streifzüge durch die feministische Musikgeschichte)“.

Festsaal Kreuzberg, Biergarten, 29. 6., 19 Uhr, 8/10 €

Geschichtet und gestreckt

Ausgehend von seinen Klanginstallationen hat der Schlagzeuger Hanno Leichtmann eine Reihe konzipiert, die Instrumentalist*innen mit sich selbst in einem Mehrkanal­setting in Dialog bringt. Die Konzerte sind eine Mischung aus Klanginstallation, Improvisation und Graphic-Score-­Interpretation in Anwesenheit des/der jeweils performenden Spieler*in.

Dazu extrahiert Leichtmann eine Vielzahl einzelner Klänge oder Cluster, schichtet, repitcht, streckt und bearbeitet sie mit unterschiedlichen Methoden der frühen elektronischen (­Tonband-)Musik und komponiert so einen Soundtrack für die Interpret*innen. Zum Auftakt im Konzerthaus Berlin ist die Berliner Pianistin Magda Mayas zu Gast.

Le Cercle Rouge“: Konzerthaus Berlin, Gendarmenmarkt, 25. 6., 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, 15 €

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen