sieben sachen:
Formen der Heilung
Die Genozide der 1990er Jahre in Ruanda und Exjugoslawien zählen bis heute zu den blutigsten Ereignissen der modernen Geschichte. Viele Menschen sind damals aus ihrem Heimatländern geflohen und einige von ihnen leben seitdem auch in Deutschland. In einer transnationalen Musiktheaterproduktion erforschen über 20 Menschen aus sechs Ländern mögliche Formen der Heilung nach der Erfahrung von Völkermorden.
UN:IMAGINABLE: Oyoun, Lucy-Lameck-Str. 32, 18.–22. 5., Premiere: 18. 5., 18 Uhr, oyoun.de
Stadtentwicklung erleben
Die Entwicklung des als „Haus der Statistik“ bezeichneten und seit 2008 leer stehenden Gebäudekomplexes am Berliner Alexanderplatz ist ein Beispiel gelungener kooperativer Stadtplanung, die in einer Zeit des bedrohlichen Klimawandels und Wohnungsnot Schule machen sollte. Die Eröffnung der dortigen „Pionierersatzstätten“ ist eine von vielen Stationen am Tag der Städtebauförderung.
Gojnormativität
Antisemitismus und jüdische Perspektiven stellen häufig eine Leerstelle in Debatten über Intersektionalität dar. Judith Coffey und Vivien Laumann machen in ihrem Buch jüdische Positionen und Erfahrungen mit dem Konzept der „Gojnormativität“ sichtbar, loten das Verhältnis von Jüdischsein und Weißsein aus und schauen sich Debatten über Antisemitismus und Gedenkpolitiken an. Im Rahmen der Linken Buchtage sind sie am Samstag um 14 Uhr im Mehringhof Kreuzberg zu Gast.
Linke Buchtage: 13.–15. 5., Programm unter www.linkebuchtage.de
Festival für Kleine
Zum sechsten Mal präsentiert das Theater o. N. mit Fratz International eine Woche lang ein Theaterfestival für Kinder von 0 bis 6 Jahren. In fünf Bezirken feiern vier Inszenierungen aus Nigeria, Südafrika und Belgien Berlin-Premiere und viele Berliner Künstler*innen steuern weitere Arbeiten hinzu. Zur Eröffnung beschäftigt sich die Tanz-Premiere „Flip-Flop“ (2+) mit Veränderungsprozessen, die uns ermöglichen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Die Tänzerinnen Nasheeka Nedsreal und Cintia Rangel erkunden dekoloniale Prozesse auf Augenhöhe mit den Kindern und finden spielerische, ermächtigende Zugänge zu einem sehr komplexen Thema.
13.–19. 5., diverse Orte, Programm: www.fratz-festival.de
Desinformation regulieren?
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verbot die EU im März alle Angebote von Russia Today. Dies ist einmalig. Schon vor dem Verbot wurde über den Umgang mit „alternativen“ Medien gestritten. Das Zentrum Liberale Moderne lädt innerhalb des Projekts „Gegneranalyse“ zur Podiumsdiskussion u. a. mit den Netzexpert*innen Markus Beckedahl und Katharina Nocun.
Magnus-Haus, Am Kupfergraben, 19. 5., 18.30 Uhr
Der Zauberer
Hermeto Pascoal zählt zu den bekanntesten Multiinstrumentalisten und avantgardistischen Musikern Brasiliens. Seine Kompositionen landeten auf Alben von Miles Davies und anderen Schwergewichten des Jazz. Nach seinem Konzept des Aura-Klangs entwickelt sich Musik aus allem: aus der Sprache, Verkehrslärm und jeder anderen Klangquelle. Dabei verbindet er alle Genres des Jazz mit brasilianischen Rhythmen.
Gretchen, Obentrautstr. 19/21, 16. 5., 19.30 h, 33 €
Digitalisierung der Popkultur
Plattformen wie Facebook oder Twitter sind nicht nur Orte des sozialen Austauschs, sondern sie haben für Autor:innen auch neue Schreibräume geöffnet. Elisa Aseva erlangte ihre erste Bekanntheit bei Facebook. In der dritten Ausgabe der Reihe „Glitches“ über (pop-)kulturelle Digitalisierung liest sie aus ihren besten Posts, die bereits als Buch erschienen sind und spricht mit dem Literaturwissenschaftler Patrick Eiden-Offe über ihre Arbeit, ihre Literatur und das Schreiben in sozialen Medien. Außerdem zu Gast ist Alexandra Cárdenas. Sie gehört zu den Pionierinnen des Live-Codings in der elektroakustischen Musik und spielt eine bedeutende Rolle in der Algorave-Szene, in der Musik durch Algorithmen erzeugt wird. Das außergewöhnliche Sinneserlebnis macht Codes sicht- und hörbar.
Glitches #3: Museum für Kommunikation, Kaffeehaus, Leipziger Str. 16, 17. 5., 19 Uhr, Tickets 7/4 €
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