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sieben sachen

Aus der Zeit gefallen: die Londoner Band Vanishing Twin Foto: Eliott Arndt

Elegant und schwerelos

Im Oktober erschien ihr drittes Album, Ookii Gekkou“ (japanisch für Großes Mondlicht“), das mit seiner polyrhythmischen Instrumenten-Mixtur, Jazz- und Latinbeats fast schwerelos durch die Musikgenres mäandert. Die Londoner Band Vanishing Twin um die Sängerin und Komponistin Cathy Lucas ist am Montag auf Einladung des HAU Hebbel am Ufer im Kesselhaus zu Gast. Außerdem klangtherapeutische Loops der Butoh-Tänzerin Masma Dream World.

Kesselhaus, Knaackstraße 97, 15. 11., 20 Uhr, 12/18 €

Komplizierte Hits

Der bereits vielfach ausgezeichnete Kölner Schlagzeuger Jo Beyer hat sich seine eigene Lieblingsband zusammengestellt. Beyers Kompositionen sind kompliziert eingängig, vorgetragen von JOs liebsten Improvisatoren des zeitgenössischen Jazz: Matthew Halpin (Tenorsaxofon), Andreas Wahl (Gitarre), Felix Elsner (Klavier) und natürlich Beyer selbst.

Rixdorfer Jazzsalon: JO, Galerie bauchhund, Schudomastr. 38, 13. 11., Reservierung: 030/56 82 89 31

Übersetzung in die Musik

Während der Lockdownphase entstanden im Studio für Elektroakustische Musik (SEM) an der Akademie der Künste diverse Produktionen im Rahmen des Aufenthaltsprogramms. Drei Sti­pen­dia­t*in­nen präsentieren nun ihre Arbeiten: Unter anderem erkundet Netta Weiser in „Radio-Choreography“ die Möglichkeiten der akustischen Übersetzung von Choreografie in achtkanalige Elektronik. Jessie Marino bringt ein neues Werk für Klavier und Elektronik zur Aufführung.

EM4 – sample&hold: AdK, Hanseatenweg 10, 17. 11., 20 Uhr, 10/5 €

Sinn und Unsinn von Grenzen

Die „Lose Combo“ realisiert seit 1994 hybride Live-Art-Projekte. Die neueste Produktion „Green Line“ beschäftigt sich in einer Art philosophischen Mapping und zusammen mit dem Duo Tocar – der Pianistin Nadezda Tseluykina und der Violinistin Susanne Zapf – mit Fragen von Zugänglichkeit anhand eines gleichnamigen Landstrichs auf Zypern. Es entsteht ein Gewebe aus zeitpolitischen Recherchen, geologischen Erkundungen und etymologischen Verkettungen – eine performative Kartografie, die quer durch die Geschichte und von der zyprischen UN-Pufferzone bis in ehemalige Westberliner Exklaven reicht.

Green Line: Uferstudios, 17.–21. 11., 19 Uhr, fellow-berlin.de

Bewegung nach Bach

Im zweiten Teil des Arbeitszyklus „Alte Musik & Zeitgenössischer Tanz“ bringt laborgras historische musikalische Aufführungspraxis und zeitgenössische Tän­ze­r:in­nen zusammen. Johann Sebastian Bachs „Sechs Sonaten für Violine und Cembalo“ wandeln die laborgras-Tänzer:innen in Bewegungsenergie, mal korrespondierend, dann widersprechend.

Uraufführung „sinnestaumel“: St.-Elisabeth-Kirche, Invalidenstr. 3, 11.–14.11., 19 Uhr, Tickets 20/12 €

Die Ausnahmeschauspielerin

Jutta Hoffmann zählte seit den 1960ern zu den bekanntesten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum. Zum 80. würdigt das Filmmuseum Potsdam sie mit einer Filmreihe. Heute Abend erzählt „Rita“ in Anwesenheit von Jutta Hoffmann von einer Frau auf der Suche nach Selbstständigkeit. Am 20. 11. ist sie in Bandits“ (1997) u. a. mit Katja Riemann und Jasmin Tabatabai zu sehen.

Filmreihe & Festveranstaltung mit Jutta Hoffmann ab 12. 11., www.filmmuseum-potsdam.de

So viele tolle Living Spaces!

Eine neue Installation des Künstler:innen-Kollektivs Guerilla Architects greift die Idee von informativen Schautafeln in Berggebieten auf und überträgt sie auf den Spekulationssumpf des Berliner Immobilienmarktes. So können Be­su­che­r:in­nen des Spreebalkons die Skyline des städtischen Ausverkaufs anhand einer neuen Schautafel betrachten und über die Entwicklungen auf den sorgfältig betonierten Gipfeln des Friedrichshains staunen. Ein Teleskop erlaubt detailiertere Einblicke. Über die Webseite kann man sich das Spreepanorama außerdem auch von Homa Faghiri vorlesen lassen und erfährt mehr über den Zauber maximaler Ausbeute und einer Markenarchitektur, die zu jedem Start-up passt.

Guerilla Architects: Spreepanorama: Spreebalkon, Brommystraße 1, bis 18. 12., www.guerillaarchitects.de

Ein Bahnwärter lebt mit seiner Frau und der erwachsenen Tochter die freudlose Routine eines bürgerlichen Lebens. Als ein Inspektor die Tochter verführt, bricht die Fassade jedoch zusammen. Im naturalistischen Kammerspiel „Scherben“ (1921) von Lupu Pick brilliert Hauptdarsteller Werner Krauss; zu sehen beim „Stummfilm um Mitternacht“.

13. 11., Babylon, Rosa-Luxemburg-Pl., 23.59 Uhr

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